Arbeit wird nicht weniger

In Reutte sind viele Themen aktuell. Die Zukunft des Klosterareals ist nur eines davon. | Foto: Reichel
  • In Reutte sind viele Themen aktuell. Die Zukunft des Klosterareals ist nur eines davon.
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REUTTE (rei). Im "Stadtbarometer" der Bezirksblätter, das im Falle von Reutte eigentlich ein "Marktbarometer" ist, geben wir in größeren Abständen einen Überblick über aktuelle Themen in den größten Kommunen des Landes.
Auch diesmal stand uns Bürgermeister Luis Oberer gerne als Auskunftsperson zur Verfügung und berichtete, was sich seit unserem letzten Stadtbarometer getan hat.
Wie im Frühjahr, möchten wir auch jetzt im Herbst ein viel diskutiertes Thema an den Beginn stellen, wobei zuletzt gar nicht so viel darüber gesprochen wurde, wie Oberer versichert. Es geht um das Bordell am Urisee.

Fünf Damen gemeldet

"Das ist offen! Derzeit bieten fünf Damen im Haus ihre Dienste an, mehr sind uns jedenfalls nicht bekannt." Und das müssten sie sein, denn nur wer offiziell als Prostiuierte bei der Gemeinde angemeldet wird, darf auch seine Liebesdienste anbieten.
Ansonsten kann Oberer nur wenig zum Thema Bordell berichten. Alle Verhandlungen wurden im Vorfeld geführt, sämtliche Auflagen von den Betreibern erfüllt. Es gab einen Tag der offenen Türe. Das war's dann auch schon: "Mehr kann ich derzeit nicht sagen! Es ist alles ruhig." Und der Gemeindechef geht nach Gesprächen mit anderen Tiroler Bürgermeistern, auf deren Boden es ebenfalls Freudenhäuser gibt, davon aus, das sich daran auch nicht viel ändern wird: "Hier sind ja alle sehr bemüht, nur ja nicht aufzufallen", glaubt Oberer.

Viel los auf Ehrenberg

Hochbetrieb herrscht auf Ehrenberg. Das sanierte Hornwerk wurde offiziell eröffnet (wir berichteten). Jetzt werden die Arbeiten am Schrägaufzug vorangetrieben. Heuer wird dieser wohl nicht mehr fertig, aber - so die Witterung mitspielt - vielleicht im zeitigen Frühjahr 2019.
Dann sollen noch mehr Gäste das historische Areal erleben. Nicht ganz unproblematisch, wenn man den Blick auf die Zu-, und speziell Abfahrtsmöglichkeiten lenkt, und an die inzwischen immer wieder ausgelasteten Parkplätze denkt.
"Wir gehen davon aus, dass es durch den Schrägaufzug aber auch zu einer Entflechtung kommen wird, ganz speziell beim Bustourismus. Den kann man leichter steuern, und da möchten wir, dass dieser in die Zwischensaisonen gelegt wird." Ob das gelingen wird? Oberer kann es nicht sagen. "Wenn noch mehr Besucher kommen, und alle zu den Hauptzeiten, haben wir ein Problem." Eines, das sich nur schwer lösen lässt. Denn andere, als die beiden bekannten Zufahrten, sind kaum realisierbar. Der im Zuge der "Fernpass-Strategie" angedachte und geforderte Sekundarweg könnte eine leichte Entspannung bringen. Allerdings nicht für den PKW- und Busverkehr, aber der Fußweg würde einfacher, und auch Radfahrern käme solch ein Weg entgegen. Ein konkretes Projekt gibt es allerdings nicht.

Dauerbrenner Hotelbau

Apropos Projekte. Da ist eines ein "alter Begleiter" des Bürgermeisters: das Hotelprojekt auf dem ehemaligen Areal der Reuttener Textilwerke. Das Hotel soll direkt an die Tränkesiedlung angrenzen und hinter dem ehemaligen DaTarius-Gebäude, heute Firmensitz der Strabag, entstehen. Immer wieder kam es zu Verzögerungen, "so weit, wie jetzt, waren wir aber noch nie", versichert Reuttes Bürgermeister. Die Unterlagen wurden eingereicht, und am 23. Oktober fand die Bauverhandlung statt.
Damit sollte das Projekt nun endgültig vor der Umsetzung stehen. Noch ist der Baubescheid aber nicht draußen, und die Baumaschinen sind somit auch noch nicht aufgefahren. Nach Angaben der Geldgeber solle aber 2019 mit dem Bau begonnen werden, berichtet Oberer.
Und wenn man vom ehemaligen RTW-Areal spricht, muss man natürlich auch einen Blick auf die Nachnutzung der restlichen Fläche, abseits des geplanten Hotels, sprechen. Und diese Fläche ist noch viel größer, als das Hotelareal. "Schwierig!", sagt Oberer. Es sei nicht einfach, Investoren für diese große Fläche zu finden. Für den Wohnungsbau wären Geldgeber da. Die Gemeinde bleibt aber dabei: Hier sollen Gewerbe- und Handelsflächen entstehen.

Projekt Dengelhaus

Da sind andere Projekte viel konkreter. Die Sanierung des Dengelhauses soll schon bald beginnen. Ausgeräumt ist das Haus bereits. Manches, das der Gemeinde gehört, wurde in das "Haus der Vereine" ausgelagert, andere Dinge im Gemeindeamt zwischengelagert. Voll sei es hier geworden, aber nur vorübergehend. Denn wenn das Dengelhaus fertig saniert ist, wird die Gemeinde neue Flächen zur Nutzung bekommen. Außerdem wird es Geschäfte geben, und Wohnungen.
Mit der bevorstehenden Sanierung des Dengelhauses musste auch die Galerie ausziehen. Sie wird künftig im Zeillerhaus untergebracht. Teile davon wurden von der Gemeinde angekauft. Bezahlt ist der Teilerwerb des historischen Hauses bereits. Letzte Genehmigungen stehen aber noch aus. Wenn die da sind, wird Platz für eine neue Galerie, die dann Zeiller-Galerie heißen wird, geschaffen.

Klosterfrage weiter aktuell

Ein großer Brocken auf der langen To-do-Liste der Gemeinde ist das Kloster. "Wir stehen in regelmäßigem Kontakt mit der Kirche", versichert Oberer. Mehr möchte er im Moment nicht sagen.
Und dann ist da noch die Neu- und Umgestaltung des Untermarktes und der Parkanlage im Bereich der Mittelschule Untermarkt. Da ist viel zu tun, und es braucht ebenso viel Geld. Für die künftige Parkgestaltung wurden bereits Pläne vorgelegt. Für die Neugestaltung des Untermarktes kennt man "die Richtung", man möchte eine Begegnungszone schaffen. Wie die aussehen könnte - Pflasterung, Möblierung, Lichtkonzept - ist aber offen.
Jetzt gilt es, das Budget für das kommende Jahr zu erstellen.

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