Statistik für Februar 2021
Arbeitslosigkeit stieg im Außerfern auf 13,8 Prozent an

AMS-Leiterin Karin Lutz analysiert den heimischen Arbeitsmarkt fotlaufend. | Foto: Reichel
  • AMS-Leiterin Karin Lutz analysiert den heimischen Arbeitsmarkt fotlaufend.
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AUSSERFERN. Die Zahl der unselbstständig Beschädigten, also der Arbeiter und Angestellten, ist derzeit Corona bedingt auf niedrigem Niveau. Gerade einmal 12.009 Personen befanden sich Ende Febraur im Bezirk Reutte in einem Dienstverhältnis. Das ist ein Minus zum Vorjahresmonat von 2434 Personen. Weniger Dienstnehmer auf der einen Seite, bedeutet auf der anderen Seite eine hohe Arbeitslosenrate. Die stieg im Febraur 2021 im Außerfern auf 13,8 Prozent an - im Vorjahresmonat lag die Arbeitslosenquote noch bei niedrigen 2,3 Prozent.

Steigerung um 441,3 Prozent

Es sind wahrlich keine Zahlen, die man haben möchte. Die Arbeitslosigkeit im Bezirk Reutte lag mit Ende Februar um 441,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Der Zuwachs an arbeitslos gemeldeten Personen betrug 1571 und stieg damit auf 1927 Personen.

"Dieser Wert ist relativ zu betrachten, da vor einem Jahr im Bezirk Reutte Vollbeschäftigung geherrscht hat"

stellt AMS-Leiterin Karin Lutz dazu ergänzend fest.

Lutz nennt die am meisten betroffenen Berufsbereiche: wenig überraschend sind die Arbeitslosenzahlen in der Tourismusbranche mit 1.029 Personen (+999 oder +3.330,0 %) besonders hoch. Dahinter folgen die Baubranche mit 146 Personen (+62 oder +73,8 %) sowie die Sparten Verkehr mit 103 Personen (+76 oder +281,5 %) und Handel mit 94 Personen (+58 oder +161,1 %).

Joboffensive gestartet

Um die Situation möglichst bald wieder zu entspannen, wurde eine spezielle Joboffensive gestartet. Karin Lutz: "Allein im Februar 2021 haben im Bezirk Reutte 48 Personen eine Aus- und Weiterbildung begonnen. Das sind 34 Personen mehr als im Vorjahr. Unsere Joboffensive ist ein wichtiger Beitrag, um die individuellen Chancen für Arbeitsuchende zu erhöhen, und ein Beitrag für den Wirtschaftsstandort Außerfern, der gerade jetzt Fachkräfte benötigt.

Neben der Joboffensive sei nach wie vor die Kurzarbeit das wichtigste Instrument, um Beschäftigungen in der Krise zu sichern, erklärt die Leiterin des AMS  Reutte. Kurzarbeit gibt es derzeit in 6.900 Tiroler Betriebe. Aktuell sind über 47.000 Menschen in Tirol in Kurzarbeit. Auch im Bezirk Reutte nehmen Betriebe, bzw. deren MitarbeiterInnen die Möglichkeiten der Kurzarbeit in Anspruch.

Arbeitslosigkeit nach Regionen

Nach Regionen betrachtet kam es in allen Tiroler Bezirken zu einem deutlichen Anstieg der
Arbeitslosigkeit.
In Reutte stieg die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Personen um +441,3 % oder +1.571 Personen. Es folgen Landeck (+379,3 % oder +3.512), Kitzbühel (+294,6 % oder +2.964), Schwaz (+249,3 % oder +3.502), Imst (+189,8 % oder +2.500), Kufstein (+103,7 % oder +2.414), Lienz (+93,9 % oder +1.313) und Innsbruck (+82,0 % oder +5.388).

Zur Sache

Der Zuwachs der Arbeitslosigkeit betrifft sowohl InländerInnen (+796 oder +292,6 %) als auch AusländerInnen (+775 oder +922,6 %).
Die durchschnittliche Vormerkdauer in der Arbeitslosigkeit erhöhte sich bis zum Stichtag Ende Februar 2021 auf 119 Tage (+54). Die Anzahl der Arbeitslosen mit einer Vormerkdauer von mehr als 6 Monaten ist mit 86 Personen (+72) im Vorjahresvergleich gestiegen.

Nach Altersgruppen betrachtet, hat sich die Arbeitslosigkeit bei allen Altersgruppen erhöht. Bei den 26 Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren stieg die Arbeitslosigkeit um +188,9 % oder +17 Personen.
Bei den 178 arbeitslosen 20- bis 24-Jährigen kommt es zu einem Anstieg um +249,0 % oder +127.
Bei den 1.103 Personen zwischen 25 und 49 Jahren stieg die Arbeitslosigkeit um +545,0 % oder +932, bei den 571 Personen über 50 Jahren um +396,0 % oder +495 Personen.
Der Bestand an sofort zu besetzenden offenen Stellen zum Monatsende Februar war mit 111 (-102) massiv geringer als im Vorjahr, demgegenüber fällt der Vorjahresvergleich bei den nicht sofort verfügbaren Stellen mit einem Bestand von 192 (+3) neutral aus.

Beim Zugang an offenen Stellen ist mit 173 (-28 oder -13,9 %) ein Minus zu verzeichnen. Beim Bestand der sofort verfügbaren Lehrstellen zeigt sich mit 19 ein deutliches Minus von 58 Lehrstellen im Vorjahresvergleich, die Bilanz beim Bestand der nicht sofort verfügbaren Lehrstellen ist jedoch mit 187 (+31) positiv, ebenso der Zugang der offenen Lehrstellen mit 50 (+20 im Vorjahresvergleich).

Link zum AMS Tirol

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