ARA-Notarzthubschrauber
Das kann nur der RK2: Windenbergung in der Nacht

Einsätze in der Nacht sind eine ganz spezielle Herausforderung. Ein intensives Training ist daher besonders wichtig. | Foto: ARA Flugrettung
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  • Einsätze in der Nacht sind eine ganz spezielle Herausforderung. Ein intensives Training ist daher besonders wichtig.
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Das Arbeit an der Winde ist auch für Flugretter sehr speziell. Ohne Training geht gar nichts. Windenarbeit in der Nacht, das ist aber Neuland. Jetzt wurde geprobt.

EHENBICHL/VILS. Medizinische Notfälle halten sich nicht an Tageszeiten. Daher ist es wichtig, dass im Fall der Fälle der Notarzthubschrauber auch in der Nacht fliegt und falls notwendig auch die Winde eingesetzt werden kann. Bislang kann das aber nur der RK2 der ARA-Flugrettung, der in Ehenbichl stationiert ist. Damit im Ernstfall auch in der Nacht alles funktioniert, wurde kürzlich in Vils geprobt.

Spezielle Erlaubnis

Seit Oktober 2021 darf die ARA Flugrettung als einziges ziviles Flugrettungsunternehmen in Österreich und Deutschland Windenbergungen auch bei Dunkelheit durchführen. „Im Ernstfall zählt jede Sekunde, da muss jeder Handgriff sitzen“, weiß der leitende Flugretter der ARA Flugrettung, Elmar Flatz.

Teamarbeit muss funktionieren

Schon am Tag muss das Team als Ganzes funktionieren, in der Nacht muss das Zusammenspiel zwischen den Beteiligten noch besser sein. Piloten, Windenoperator, Notarzt und Flugretter müssen bestmöglich zusammenarbeiten, damit bei einem Windeneinsatz in der Nacht alles reibungslos läuft.
Nachdem der Pilot die Unfallstelle von der Luft aus erkundet hat, sieht er während des folgenden Windeneinsatzes die Einsatzstelle mit dem zu Rettenden nicht direkt und muss sich daher sprichwörtlich „blind“ auf den Windenführer verlassen können, erklärt Flatz die größte Schwierigkeit, die es zu meistern gilt.

Komplexe Abläufe

Um diese komplexen Abläufe bei Bergungen auch in der Dunkelheit bestmöglich aufeinander abzustimmen, wurde jetzt erstmals in der Nacht trainiert. „Eine neue Herausforderung, die die Crew aber wirklich perfekt gemeistert hat", so Flatz.
Und das unter schwierigesten Voraussetzungen, ergänzt ARA-Stationsleiter Michael Schweiger, herrschten während der Übung doch äußerst ungünstige Wetterbedingungen. Die machten die Übung nochmals realitätsnaher, denn auch im Ernstfall kann man sich das Wetter nicht aussuchen.
Die Bilanz nach der Übung fällt positiv aus. Schweiger: "Dank der tollen Unterstützung durch die Stadtgemeinde Vils und der dortigen Freiwilligen Feuerwehr stehen uns perfekte Rahmenbedingungen zur Verfügung. Wir sind für den Sommer top vorbereitet - und zwar mit Sicherheit.“

Zur Sache

Der medizinische Leiter der ARA Flugrettung in Reutte, Christian Nußbickel, erklärt: „Die fix angebaute Rettungswinde hat zwei wesentliche Vorteile. Einerseits kann der Patient dadurch deutlich schneller notfallmedizinisch versorgt werden und auch beim Abtransport gewinnt man wertvolle Zeit. Mitunter genau jene Minuten, die schließlich über Leben und Tod entscheiden.“

Die Einsätze mit der am Notarzthubschrauber vom Typ Airbus H145 fix angebauten Rettungswinde haben in den vergangenen Jahren zugenommen. Zuletzt hat die Covid-Pandemie allerdings wieder für einen leichten Rückgang gesorgt. So gab es im Jahr 2021 „nur“ 167 Windeneinsätze. Der bisherige Rekordwert stammt aus dem Jahr 2019 mit 180 Windenbergungen. Für die kommenden Monate rechnet man bei den ARA-Verantwortlichen in Reutte aber wieder mit einem deutlichen Anstieg von Einsätzen dieser Art.

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Hilfe aus der Luft, wenn es sein Muss auch bei Dunkelheit. | Foto: ARA Flugrettung
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