ARA Flugrettung
Rettungshubschrauber fliegt bald auch in der Nacht

Künftig wird die ARA Flugrettung Windenbergungen auch bei Dunkelheit durchfhren drfen. Die ersten Erprobungsflge wurden bereits erfolgreich absolviert. | Foto: ARA/Rolf Marke
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  • Künftig wird die ARA Flugrettung Windenbergungen auch bei Dunkelheit durchfhren drfen. Die ersten Erprobungsflge wurden bereits erfolgreich absolviert.
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Seit zehn Jahren kümmert sich die ARA-Flugrettung in Österreich nach Unfällen oder bei medizinischen Notfällen um die Versorgung und Rettung von Menschen. Im Jubiläumsjahr geht man einen schritt weiter, bald wird es Bergungen in der Nacht geben.

EHENBICHL/FRESACH.Als "herausfordernd und wechselvoll bezeichnet die ARA Flugrettung die Startphase in Österreich. Inzwischen ist die Flugrettung aber fester Bestandteil in der Notversorgung und im Rettungswesen. Heute sei man als  "unverzichtbare und professionelle Säulen der notfallmedizinischen Versorgung" etabliert.

Start in Klagenfurt, später folgte Höfen

Die "Geburtsstunden" der ARA-Flugrettung ist mit 30. April 2001 datiert. Los ging es in Klagenfurt, später wurde dieser Standort nach Friesach verlegt. Im Außerfern ist der Notarzthubschrauber der ARA, bekannt als "RK2", seit 2002 stationiert. Zunächst war er in Höfen angesiedelt, inzwischen hat er seinen Standplatz beim Krankenhaus in Ehenbichl. Betrieben wird die ARA-Flugrettung von der DRF-Luftrettung als Mehrheitseigentümer.

Versorgung wird ausgebaut

Im 20. Jahr des Bestehens der ARA-Flugrettung richtet diese ihren Fokus nach vorne: Die Versorgung soll künftig weiter verbessert werden, und zwar an beiden Standorten. Bereits 2019 bzw. 2020 folgte die Aufnahme des Nachtflugbetriebs mit Restlichtverstärkerbrille. Damit einhergehend wurden die Dienstzeiten ausgeweitet.

"Pünktlich zum Geburtstag wird das nächste große Kapitel in Sachen Flugrettung aufgeschlagen: Als erstes Flugrettungsunternehmen in Österreich und Deutschland darf die ARA voraussichtlich  ab Winter auch bei Dunkelheit Windenbergungen durchführen",

teilen die Betreiber mit.

Noch fehlen aber die letzten Genehmigungen. Mit diesen rechnet man aber in den nächsten Wochen. Ungeachtet dessen bereitet man sich aber schon darauf vor: Im September starten die dafür notwendigen Trainings.

Ein echter Meilenstein

Warum der Nachtwindenbetrieb als "echter Meilenstein" bezeichnet werden kann, erklärt ARA-Flugbetriebsleiter Jörg Redetzky so: „Schon bei Tag ist eine Windenbergung eine große Herausforderung. Beim Zusammenspiel zwischen Pilot, Winden-Operator, Notarzt und Flugretter muss wirklich jeder Handgriff exakt sitzen. Teile dieses Teamworks waren bis dato bei Dunkelheit durch die europäischen Regularien nicht zugelassen. Wir konnten nun nachweisen, dass die von uns erarbeiteten Verfahren dennoch dem hohen Sicherheitsniveau der europäischen Behörden entsprechen. Und so gehen wir nun den nächsten Schritt mit der Windenoperation bei Nacht.“


Lange Vorbereitungszeit

Die dafür notwendigen Verfahren wurden bei der ARA über viele Monate akribisch erarbeitet. Für den leitenden Windenoperator der ARA Flugrettung, Christian Zlöbl, eröffnet diese Möglichkeit nun neue Perspektiven: „Speziell bei Bergungen im unwegsamen oder alpinen Gelände nach Einbruch der Dunkelheit sind nun deutliche Verbesserungen zu erwarten. Vielfach war eine Landung bei Nacht im unwegsamen Gelände nicht möglich und die bodengebundenen Rettungskräfte mussten sich dann oft stundenlang zum Verunfallten vorkämpfen und diesen unter größten Mühen abtransportieren. Dieser physisch wie psychisch extreme und mitunter risikoreiche Aufwand wird nun in vielen Fällen wegfallen. Zum Wohle des Patienten und auch zu Gunsten der Helfer am Boden.“

Der Einsatz der Rettungswinde bei Nacht ist ein echter Meilenstein. Ab September starten bei der ARA Flugrettung die dafür notwendigen Trainings. | Foto: ARA/Rolf Marke
  • Der Einsatz der Rettungswinde bei Nacht ist ein echter Meilenstein. Ab September starten bei der ARA Flugrettung die dafür notwendigen Trainings.
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Die ARA Flugrettung in Zahlen


73 MitarbeiterInnen (Reutte und Fresach):

  • 7 Piloten
  • 9 HEMS-TC (Windenoperator)
  • 19 Flugretter
  • 12 Notärztinnen und 16 Notärzte
  • 10 VerwaltungsmitarbeiterInnen

2.000 Einsätze/Jahr:

  • rund 1.000 davon in Reutte
  • rund 1.000 davon in Fresach
  • davon rund 1.500 Primäreinsätze
  • und rund 500 Sekundäreinsätze
  • in Summe rund 200 Nachteinsätze

250 Windeneinsätze/Jahr:

  • rund 180 in Reutte
  • rund 70 in Fresach

72.000 Flugminuten/Jahr:

  • 44% davon in Reutte
  • 54% davon in Fresach

Einsatzindikationen: Reutte (Statistik aus dem Jahr 2020):

  • 1. alpine Sport- und Freizeitunfälle (ca. 30%)
  • 2. normale Sport- und Freizeitunfälle (ca. 22%)
  • 3. internistische Notfälle (ca. 21%)
  • 4. neurologische Notfälle (ca. 8%)

Notarzthubschrauber:

  • Typ H145 von Airbus mit fixinstallierter Rettungswinde

Einsatzzeiten:

  • Reutte: täglich 07.30 bis 22.30 Uhr
  • Fresach: täglich 07.00 bis 22.00 Uhr

Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter
www.meinbezirk.at

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