Lehre 2021
Das "Poly" in Reutte bereitet Schüler auf die Lehre vor

Schulleiterin Barbara Tlusty und ihr Stellvertreter Johannes Leismüller im Übungsbüro der Schule. | Foto: Reichel
  • Schulleiterin Barbara Tlusty und ihr Stellvertreter Johannes Leismüller im Übungsbüro der Schule.
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Die Polytechnischen Schulen bieten ideale Voraussetzungen, um erfolgreich von der Pflichtschulzeit in eine Lehrausbildung zu starten. "Was wir können, kann sonst niemand", stellt Barbara Tlusty, Leiterin der PTS in Reutte, selbstbewusst fest.

REUTTE. Neun Pflichtschuljahre sieht der Gesetzgeber in Österreich vor. Volksschule, Mittelschule, Polytechnische Schule - diese Schulformen sind zu besuchen, falls man nicht andere Wege beschreitet, etwa den Besuch des Gymnasiums, oder ab der 9. Schulstufe den Besuch einer weiterführenden Schule.
Spätestens ab der 8. Schulstufe sollten sich Schülerinnen und Schüler, und natürlich deren Eltern bzw. Erziehungsberechtigte, Gedanken machen, wohin die weitere "Reise" geht. All jene jungen Damen und Herren, die nach der Pflichtschulzeit in das Berufsleben wechseln wollen und eine Lehre anstreben, die sind dann in den Polytechnischen Schulen erstklassig aufgehoben.

Vorbereitung auf die Lehre

"Wir sind die einzige Schulform, welche Jugendliche auf die Lehre vorbereitet", erklärt Tlusty. Das Ausbildungssystem im "Poly" ist genau auf dieses Ziel ausgerichtet und steht auf drei Säulen: Allgemeinbildung, Berufsorientierung und Berufsvorbereitung.

Einjährige Schule

Allen drei Bereichen kann man sich unabhängig der weiteren Ausbildungs- bzw. Berufswünsche der SchülerInnen widmen, denn: "Weiterführende Schulen habe großes Interesse, die SchülerInnen von der ersten bis zur letzten Klasse zu halten. Das Poly dauert nur ein Jahr. Unsere Aufgabe ist es, die Absolventen für weitere Aufgaben vorzubereiten", erläutert Johannes Leismüller, stellvertretender Leiter der Schule.
Der überwiegende Teil, 90 Prozent und teilweise mehr, entscheidet sich am Ende der Poly-Zeit für eine Lehre. Und zumeist hat am Ende des Schuljahres auch jeder Absolvent bereits einen Lehrvertrag in Händen. Darauf ist man stolz und kann auch begründen, warum das so ist.

Orientierungsphase zum Start

Das Schuljahr in der PTS fängt mit einer sechswöchigen Orientierungsphase an. Aus sechs angebotenen Fachbereichen (Metall, Holz/Bau, Elektro, Gesundheit/Schönheit/Soziales, Tourismus und Handel/Büro) können die SchülerInnen drei Bereiche wählen - ganz nach den eigenen Interessen und Fähigkeiten.
In dieser Zeit werden die Ausbildungsbereiche vorgestellt - sowohl was die Jugendlichen in der Schule erwartet, als auch wie es später einmal im Berufsleben aussehen wird. Zweimal für jeweils drei Tage gehen die Jugendlichen in dieser Zeit in Betriebe zum Schnuppern. "So entsteht am Ende ein schlüssiges Bild davon, wie es im jeweiligen Beruf aussieht", erklärt Leismüller. Dann wird die Entwscheidung für den jeweiligen Fachbereich getroffen. "Den Wunsch nach einem Wechsel kennen wir nicht. Die Schüler wählen nach Spaß, Talent und Interesse aus", ergänzt Tlusty.

Bunter Schulalltag

Das restliche Schuljahr wird gemäß dem gewählten Fachbereich besucht, wobei die allgemeinbildende Fächer rund die Hälfte der Unterrichtszeit ausmachen, die andere Zeit verbringen die SchülerInnen in den Fachbereichen. Da hier eine Splittung gemäß persönlicher Interessen und Neigungen der SchülerInnen erfolgt, sind die Gruppen sehr klein.
Anzutreffen sind sie dann im ganzen Schulgebäude verteilt: Im modern ausgestatteten Übungsbüro, in der Schulküche, in den Werkstätten für Elektro, Metall- oder Holz-Verarbeitung bzw. in anderen speziell ausgestatteten Räumlichkeiten.
In dieser Zeit findet eine weitere Schnupperwoche in einem Betrieb statt. Oft geht aus dieser Schnupperwoche ein Lehrverhältnis hervor. Lehrbetrieb und (künftiger) Lehrling lernen sich kennen. Wenn die "Chemie" passt, kann daraus nach der Pflichtschulzeit ein Lehrverhältnis entstehen.

Viel Platz in der Schule

Platz ist an der PTS Reutte ausreichend vorhanden. 2000 Quadratmeter stehen der Polytechnischen Schule zur Verfügung. Wenn  man weiß, dass durchschnittlich 80 bis 90 SchülerInnen pro Schuljahr vom 15-köpfigen Stammlehrerkollegium unterrichtet werden, lässt sich leicht ableiten, dass man an der Polytechnischen Schule Reutte keine Raumnot kennt. "Wir sind gut ausgestattet und wissen das sehr zu schätzen", sagt Barbara Tlusty und dankt in diesem Zusammenhang der Gemeinde Reutte als Schulerhalter. Die Schule selbst ist aber eine Landesschule.
Eines ist Schulleiterin Barbara Tlusty und ihrem Stellvertreter Joahnnes "Leisi" Leismüller abschließend wichtig zu betonen: "Wir bilden keine Lehrlinge aus, wir bilden sie passend für eine Lehre vor."

Weitere Informationen über die Lehrstellensituation im Bezirk Reutte und in Tirol finden Sie unter
www.meinbezirk.at/Lehre2021

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