Der Absiedelung Kampf angesagt

Weißenbach will der Absiedelung entgegenwirken. Eine Wohnanlage wurde an die Mieter übergeben.

WEISSENBACH (rei). In Reutte wird gebaut, und gebaut, und gebaut. Viele wundern sich, wer in die vielen Wohnanlagen noch einziehen soll, doch von Gemeindeseite wird versichert, das Interesse und damit auch der Bedarf sind ungebrochen groß.

Kaum Wachstum

Ein paar Kilometer weiter lechaufwärts kann sich Bürgermeister Hans Dreier gut vorstellen, woher die neuen Mieter bzw. Wohnungseigentümer kommen - von den Umlandgemeinden. Weißenbach gehört dazu. 1260 Einwohner hatte die Gemeinde im Jahr 2013, heuer sind es um vier mehr, also 1264 (Quelle: Statistik Austria). Wachstum sieht anders aus.
Dreier sorgt sich, dass sich sogar eine Kehrtwende einstellen könnte - statt einer (fast) Stagnation also ein Rückgang auf Dauer zu verzeichnen sein wird. „Mit dem Weggang der jungen Menschen leidet der ganze Ort. Es wird schwieriger, die Infrastruktur und die Vereine für immer weniger Menschen im Dorf aufrecht zu erhalten“, gibt Dreier zu bedenken.

Verkehrstechnisch gute Lage

Dabei liegt Weißenbach verkehrstechnisch günstig. Die Gemeinde ist sozusagen das Drehkreuz für die Weiterfahrt ins Tannheimer Tal und von hier weiter nach Bayern, es geht hinauf ins Lechtal und entweder über Rieden oder über Höfen in den Zentralraum von Reutte. Dennoch bleibt der Zuwachs aus: „Während die Zentren großes Wachstum an Wohnbevölkerung verzeichnen, kämpfen wir kleinen Gemeinden abseits der Zentren gegen den Abzug vom Land“, zeichnet Dreier ein realistisches Bild der Situation.

Zwölf Wohnungen erbaut

Umso mehr freut es ihn, „dass „es gelungen ist, einen Wohnbauträger zu finden, der es gewagt hat, im ländlichen Raum, abseits vom Zentrum Reutte, eine Wohnanlage zu errichten.“
Es ist die WE, die Wohnungseigentum aus Innsbruck, die in Weißenbach am Oberbach-Pfarrweg eine Wohnanlage errichtet hat. Zwölf Mietwohnungen mit Kaufoption wurden errichtet. Zwei Millionen wurden investiert, das Land beteiligte sich mit 750.000 Euro Wohnbauförderung.
Die Wohnungsvergabe erfolgte durch die Gemeinde Weißenbach. Wohnanlagen wie jene am oberen Ortsrand von Weißenbach gibt es im ganzen Land viele. Nicht in Weißenbach, da hat man mit diesem Bau Neuland beschritten. Aber Bgm.

Weitere Projekte im Auge
Dreier ist zufrieden und möchte den jetzt eingeschlagenen Weg gerne weitergehen: „Ich hoffe, dass es in unserer Gemeinde Folgeprojekte für diese Form des Wohnbaus gibt, um auch jenen die Möglichkeit zum Dableiben zu geben, welche nicht über einen eigenen Bauplatz verfügen und dennoch nicht von Weißenbach fortgehen wollen.“ Ob das auf Dauer gelingt? Keiner kann es wissen. Für Hans Dreier ist aber klar, dass der Bau dieser Wohnanlage ein wichtiger und richtiger Schritt für die Gemeinde, die sowohl am Weißenbach als auch am Lech liegt, war.

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