Haus Ehrenberg
Der Zutritt ins Pflegeheim ist streng geregelt

Das Haus Ehrenberg ist im alten Trakt des Krankenhauses untergebracht. Derzeit gibt es viele Baustellen rund um das Haus. | Foto: Reichel
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  • Das Haus Ehrenberg ist im alten Trakt des Krankenhauses untergebracht. Derzeit gibt es viele Baustellen rund um das Haus.
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Die Zugangs- und Besuchsregelungen in Krankenhäusern, ebenso aber in Pflegeheimen, stehen in der Kritik. Viele halten sie für nicht mehr zeitgemäß. Der Gesetzgeber hält sie für notwendig.Änderungen zeichnen sich aber ab.

EHENBICHL. "Die Eingangstür zum Pflegeheim ist (...) fest verschlossen. Kommt man auf Besuch, muss man vor der Tür um Einlass bitten. Man hat das Gefühl, als möchte man jemand in einem Hochsicherheitsgefängnis besuchen." Mit dieser Kritik wandte sich ein Leser an uns und übte Kritik an der geltenden Regelung im Haus Ehrenberg, die strenger als in anderen Heimen sei.

Die Zutrittsregeln sind streng

Das Pflegeheim des Bezirkspflegeverbandes befindet sich im alten Trakt des Bezirkskrankenhauses in Ehenbichl und ist im Inneren mit diesem verbunden. Nur Brandschutztüren trennen Pflegeheim und Krankenhaus, und die dürfen aus Sicherheitsgründen nicht versperrt werden. Das hat zur Folge, dass im Ehenbichler Pflegeheim besonders strenge Zutrittsregeln gelten, bestätigt Pflegeleiterin Katharina Storf.

Wer hinein will, muss klingeln

Die Türen sind permanent abgeschlossen. Wer hinein will, muss klingeln. Vormittags kommen dann Mitarbeiter und gewähren Einlass. Das dauert manchmal, bis jemand bei der Türe ist. Und auch dann dauert es, um weiter vorgelassen zu werden: die 3G-Regeln werden gemäß Anweisung genau geprüft. Nur wer getestet, genesen oder geimpft ist, darf hinein. Nachmittags ist es im Grunde gleich, dann sind aber freiwillige Helfer im Café des Pflegeheims vor Ort. Zumeist geht es dann schneller, weil die teils weiten Weg im Haus wegfallen.

Gesetze geben den Weg vor

Inwieweit die strengen Regeln alle notwendig sind, will Katharina Storf nicht bewerten: "Wir haben ein Gesetz im Rücken, das einzuhalten ist." Und mit dem Krankenhaus habe man einen "Nachbarn", für den eben besonders strenge Zutrittsregeln gelten. Die direkte Nähe zum Krankenhaus habe viele Vorteile, in diesem Fall leider auch einen Nachteil.

Vorgaben werden eingehalten

Die Mitarbeiter des Hauses hätten über die Monate mit der Situation zu leben gelernt. Maske tragen, strenge Hygienevorschriften, dazu eben die restriktiven Zutrittsregeln: "Wir halten uns an die Vorgaben", versichert Storf. Spielraum sieht sie dabei keinen, "es geht ja um die Gesundheit unserer Bewohner!"
Seit geraumer Zeit gebe es aber vermehrt Diskussionen bezüglich geltender Zutrittsregeln. Storf sieht dies darin begründet, dass viele Menschen Corona inzwischen "lockerer" sehen, als noch vor ein paar Monaten, außerdem laufen derzeit viele Impfzeugnisse aus. Immer öfter müssen Besucher darauf hingewiesen werden, dass sie sich testen lassen müssen, um ihre Verwandten besuchen zu dürfen.

Erleichterungen wären wünschenswert

Katharina Storf sieht dennoch eine gewissen Entspannung, hätten doch fast alle auf ihre Weise gelernt, mit Corona umzugehen. Trotzdem würde sie es nicht ungerne sehen, wenn langsam Erleichterungen Einzug halten. Gerade auch für die Mitarbeiter wünscht sie sich solche. "Den ganzen Tag mit der Maske herumzulaufen ist nicht lustig", erzählt sie von erschwerten Arbeitsbedingungen.
Das Thema Maske tragen trifft aber auch die Besucher und deren Verständnis ist mitunter gering. Die Leiterin des Pflegedienstes im Haus Ehrenberg bietet an, man solle sich doch bitte an das Pflegepersonal wenden, wenn man Zweifel an der Richtigkeit der vorgeschriebenen Maßnahmen hat: "Wir klären dann gerne auf, warum wir das machen."
In den vergangene Tagen mehrten sich aber Anzeichen, dass nun von Bundesseite Erleichterungen geplant sind. Wie diese aussehen und wann sie konkret in Kraft treten, ist derzeit aber nicht bekannt.

Zur Sache

Die BezirksBlätter baten auch das Land Tirol um eine Stellungnahme zu den geltenden Regeln. In der Beantwortung heißt es:
"Die Corona-Maßnahmen in Altenheimen werden vonseiten des Bundes vorgegeben. Die Vorgaben lauten derzeit wie folgt: 'Es gilt die FFP2-Maskenpflicht in Alten- und Pflegeheimen sowie die 3-G-Regel für BesucherInnen, MitarbeiterInnen und DienstleisterInnen in Alten- und Pflegeheimen. Darüber hinaus müssen die jeweiligen Alten- und Pflegeheime ein verpflichtendes Covid-19-Präventionskonzept vorweisen.'
Das Land Tirol hat den Heimen sehr umfangreiche Informationen zukommen lassen, die unter anderem auch auf die aktuelle gesetzliche Lage verweisen. Grundsätzlich hat das Land Tirol keine strengeren Maßnahmen als der Bund vorgeschrieben. Im Rahmen der Hausordnung kann jedes Heim strengere Vorschriften formulieren."

Besser informiert

Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unterwww.meinbezirk.at

Das Haus Ehrenberg ist im alten Trakt des Krankenhauses untergebracht. Derzeit gibt es viele Baustellen rund um das Haus. | Foto: Reichel
Katharina Storf leitet die Pflege im Haus Ehrenberg. | Foto: Reichel
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