Die Ritter von Schwangau - ein bedeutendes Tiroler Geschlecht

Schwangau liegt im Allgäu - doch was haben die Ritter von Schwangau mit Tirol zu tun? Früher stand einmal auf der Fernpasshöhe eine Säule, die den Beginn des Rechtsgebiets der Ritter von Schwangau nach Norden hin kennzeichnete.
Die Anfänge des Geschlechts der Edlen von Schwangau liegen im Dunkeln. Vielleicht sind sie aus Resten der im Land verbliebenen römischen Verwaltung hervorgegangen. Zumindest der Schwangauer Chronist Albrecht vermutet das. Vielleicht sind sie aber auch ein uraltes Geschlecht aus dem oberen Inntal, denn die Ritter von Schwangau hatten Besitzungen im Ötztal, in der Gegend von Imst und im Außerfern. Die Ritter von Schwangau boten Schutz und Geleit für Kaufmannszüge über die Alpen. Und auch die Heiratspolitik verbindet die Schwangauer eng mit den Tiroler Urgeschlechtern: etwa Margareta von Schwangau heiratet den Minnesänger Oswald von Wolkenstein und ihre Schwester Madlen von Schwangau ist auf Burg Fragenstein bei Zirl im Inntal verheiratet.
Und besonders mächtig sind die Herren von Schwangau im Außerfern vertreten: "Die benachbarten Herren von Schwangau besaßen seit undenklichen Zeiten in diesem Bereiche als Reichslehen: den Wildbann vom Fern heraus für Ernberg, den Bach hinab bis in die Illach diesseits des Bachs, dann das Gebiete bis an den Fern, das halbe Gericht zu Bichlbach und das Gericht zu Pflach und was darin gehört, samt dem Zoll bei Reutte."
Durch die Heirat der Margareta von Schwangau kommt dieser Besitz in die Hand der Wolkensteiner und nach mehrmaligen Verpfändungen und Verkäufen erlangt Erzherzog Simund im Jahr 1481 die genannten Rechte für 2200 Gulden.
In Kürze wird ein Film über das Leben der Margareta von Schwangau erscheinen, denn sie ist eine Ausnahmeerscheinung. Über diese außergewöhnliche Frau des ausgehenden Mittelalters gibt es Lieder ihres Gemahls, welche die Zeit überdauert haben.