Wohnen in Reutte
Düstere Prognose: Günstiger wird es nicht mehr

Hannes Gschwentner erklärte, warum das Wohnen so teuer geworden ist. | Foto: Reichel
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Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Die Ansprüche sind hoch, leider auch die Kosten. Wohin "die Reise" geht, darüber gab es in Reutte Informationen aus erster Hand.

REUTTE. Viele Menschen wünschen sich ein schönes, geräumiges Eigenheim. Leistbar ist ein solches für viele Menschen oft nicht mehr. Doch es muss alternativ nicht immer ein "klassisches" Mehrfamilienhaus bzw. ein "Wohnblock" sein, zunehmend kommen Wohnformen auf den Markt, die höchste Wohnqualität auf engem Raum bieten. Solche, die "Junge" und "Alte" zusammenbringen, und damit stark auf unterschiedliche Bedürfnisse eingehen.
Günstig ist das dann zumeist aber ebenfalls nicht, auch diese Wohnformen wollen erst einmal finanziert werden.

Wie wollen wir wohnen?

In Reutte ging man vergangener Woche der Frage nach "Wie wollen wir wohnen?" Raimund Gutmann, Experte für soziale Stadt(teil)entwicklung referierte über alternative Wohnformen, wie man sie zunehend vorfindet. Anton Stabentheiner stellte im Anschlusse das Mehrgenerationenwohn-Konzept "Haus im Leben" vor.
Beide Referenten hatten interessante Ideen dabei, die schon umgesetzt wurden, bzw. derzeit gerade umgesetzt werden, z.B. das "Haus im Leben" in Nassereith.

Der aktuelle Wohnungsmarkt

Hannes Gschwentner holte dann aber wohl den Großteil der Zuhörer im Thyll-Saal in Reutte in die (harte) Realität zurück: Solche neuen Wohnformen seien höchst interessant und wünschenswert, für viele Menschen aber schlicht nicht leistbar, erklärte der Geschäftsführer der Neuen Heimat Tirol.
Schon jetzt stoße man mit den Bau- und Betriebskosten an die Grenzen. Und nicht selten überschreiten sie im Bereich des sozialen Wohnbaus sogar die finanziellen Möglichkeiten der Menschen.

Wohnen ist teuer geworden

Bürgermeister Günter Salchner hatte in seinem Eingangsstatement bereits auf die ungünstigen Entwicklungen hingewiesen. Als Beispiel nannte er eine 100 Quadratmeter-Wohnung in Reutte, die als Miet-/Kaufmodell im Jänner 2022 noch 973 Euro kostete, im Juni 2023 aber bereits 1341 Euro.
Angesichts solcher Preissteigerungen müsse man auch in Reutte mit Delogierungen rechnen, "das gilt es zu vermeiden", warnte Salchner vor den Konsequenzen. Dabei sind  die Mieten in Reutte noch günstig, erklärte Hannes Gschwenter: "Reutte hat im Tirolvergleich eher niedrigere Mieten."

Alles ist teuerer geworden

Auch bei uns sind in den letzten Jahren die Grundstückspreise massiv nach oben gegangen, dazu kommen hohe Baukosten und stark gestiegene Energiepreise. All diese Faktoren machen das Wohnen teuer, mitunter so teuer, dass es kaum mehr leistbar ist.
Hannes Geschwentner hatte diesbezüglich aber keine wirklich guten Nachrichten dabei: Er habe durchaus die Hoffnung, dass sich die Preise langsam stabilisieren, aber "keine Hoffnung, dass sich die Kosten wieder reduzieren."

Standards sind sehr hoch

Das wäre nach Ansicht Gschwentners nur dann möglich, wenn man wieder niedrigere Standards akzeptiert. So schlage sich etwa die Vorgabe, dass jede Wohnung heute behindertengerecht ausgeführt werden muss, mit rund acht Prozent an Baukosten zusätzlich nieder. Die Aussichten für günstiges Wohnen sind trübe. Gschwentner: "Wenn wir Gebäude wie in den 1950er-, bzw. 60er-Jahren bauen, wird es wieder billiger, sonst wird das nicht gehen."

Besser informiert

Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter www.meinbezirk.at

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