Vor 25 Jahren im Bezirk Reutte
Ein Blick in die Blickpunkt-Ausgabe Nr. 24 vom Juni 1994

Bgm. Siegfried Singer (re) und Vbgm. Helmut Wiesenegg zollten Anni Amann für ihr Engagement Respekt. | Foto: Foto: Archiv
  • Bgm. Siegfried Singer (re) und Vbgm. Helmut Wiesenegg zollten Anni Amann für ihr Engagement Respekt.
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AUSSERFERN (rei). Das gibt es nicht alle Tage: Elbigenalp war Tagungsort eines internationalen Ärztekongresses. Krebsspezialisten trafen sich, um Erkenntnisse auszutauschen.

In Vils wurde das Flüchtlingsheim im „Grünen Baum“ aufgelassen. Zwei Jahre lang bot es Flüchtlingen aus dem ehemaligen „Jugoslawien“, das vom Krieg gebeutelt wurde und zerfiel, eine Unterkunft.

In Lermoos wurde die erste 6er-Kabinenbahn auf den Grubig in Betrieb genommen. Zuvor beförderte 20 Jahre lang eine Einsersesselbahn Besucher hinauf auf den Lermooser Hausberg.

Bernd Schennach plante lange, seine Funktion als Obmann der Kaufmannschaft abzugeben. Bei der Vollversammlung 1994 sollte es nach zweijähriger Suche soweit sein - am Ende erklärte sich der Kaufmann aber doch bereit, für eine weitere Periode an der Spitze weiterzumachen. Schennach wurde einstimmig wiedergewählt. Karlheinz Kurz fungierte als Stellvertreter.

Ja zur EU

Geprägt war der Juni 1994 in ganz Österreich von einer der wesentlichsten Entscheidungen unseres Landes überhaupt: Am 12. Juni wurde über den EU-Beitritt abgestimmt. Im Bezirk Reutte gaben 15.777 Personen ihre Stimme ab. 54,3 Prozent stimmten für den Beitritt.
Die meisten Befürworter gab es - nicht unerwartet - in Jungholz. Hier betrug der Zuspruch zum EU-Beitritt satte 78,9 Prozent. Die meisten Gegner gab es im Lechtal und da war es Kaisers, wo die Skepsis am größten war. Nur 11,4 Prozent der abgegebenen Stimmen fanden sich beim „Ja“ zur EU. Im Bezirkshauptort Reutte stimmten 55,7 Prozent für den Beitritt.

Anni Amann, Obfrau des Museumsvereins Reutte, wurde für ihr kulturelles, soziales und kirchliches Engagement mit dem Ehrenzeichen der Marktgmeinde Reutte ausgezeichnt. Bürgermeister Siegfried Singer und Vizebürgermeister Helmut Wiesenegg übrreichten das Ehrenzeichen.

25 Jahre Hahntennjoch

Die Straßenverbindung von Elmen hinüber nach Imst - das Hahntennjoch - ist derzeit in aller Munde: Wegen der vielen Motorradfahrer, die man hier bei schönem Wetter antrifft und den enormen Belastungen, die damit für die Bevölkerung verbunden sind.
1994 sorgte das Hahntennjoch auch für Schlagzeilen: 25 Jahre zuvor wurde die Verbindung eröffnet.
Die ursprüngliche Idee dazu kam aus Imst. Im Zuge der Diskussion, die Maldonalm mit einer Straße von Imst aus zu erschließen, wurde darüber diskutiert, diesen Weg bis hinauf aufs Joch und auf der andren Seite in Richtung Pfafflar weiter zu bauen. Damals schrieb man das Jahr 1947. Es galt, auch die Lechtaler von der Sinnhaftigkeit zu überzeugen, gab es auf dieser Seite des Jochs doch Bedenken.
1950 wurde auf Imster Seite dennoch mit den Arbeiten begonnen, die allerdings 1955 vorübergehend wieder eingestellt wurden.
1959 wurde in Pfafflar der Beschluss gefasst, die Straße auf Außerferner Seite zu errichten. Danach war die Umsetzung einfacher.
Erst als Landeshauptmann Eduard Wallnöfer 1963 aber „mit ins Boot“ geholt werden konnte, waren auch ausreichend Geldmittel vorhanden. 1969 erfolgte schließlich die Verkehrsfreigabe. Die Passstraße geriet jedoch schnell an ihre Grenzen und war für die zunehmenden Bedürfnisse nicht geeignet. So wurde die Verbindung 1977 weiter ausgebaut und in einen Zustand versetzt, wie man ihn im Grunde heute kennt.

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