Eine Falle für den Schotter

Oberhalb der Wehranlage in Höfen wird derzeit Schotter entnommen. Ist die Geschiebefalle fertig, wird es das nur mehr selten geben.
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  • hochgeladen von Günther Reichel

REUTTE (rei). Führt der Lech Niedrigwasser, ist es unübersehbar: Schotter, so weit das Auge reicht. Von Weißenbach bis unterhalb Lechaschau wird´s problematisch. Hier ist das Gelände flach und die Fließgeschwindigkeit dadurch gering. Große Schotterablagerungen sind die Folge. Diese müssen regelmäßig entfernt werden, sonst drohen Überschwemmungen.

Doch seitens des Naturschutzes sieht man es nicht gerne, wenn schwere Bagger und Laster im sensiblen Lechbett herumfahren. Die so genannte „Geschiebefalle“ soll Abhilfe schaffen. Oberhalb der Fa. Saurer in Höfen auf eine Länge von rund 700 Metern wird die „Geschiebfalle“ errichtet. Dabei handelt es sich um ein paralleles Gerinne zum Lech, das auf Ehenbichler Seite durch die Au gegraben wird.

Hier wird künftig der Großteil des Lechs rinnen. Nur mehr 30 Prozent fließen dann im alten Flussbett. Das erreicht man durch ein Bauwerk quer durch den Lech. Nur bei Hochwasser wird dieses überspült. Schotter lagert sich im bisherigen Gerinne ab. Bei Niedrigwasser kann der Schotter dann entnommen werden.

„In der Vergangenheit wurde die Geschiebefalle immer wieder zurückgestellt, weil wir andere Hochwasserschutzmaßnahmen errichten mussten“, erzählt der Leiter des Wasserbauamtes Reutte, Wolfgang Klien.

Heuer soll nun aber endgültig mit dem Bau begonnen werden. Sechs Jahre Bauzeit und 7,5 Mio. Euro Baukosten sind veranschlagt. Ist die Geschiebefalle erst einmal fertig, können laut Berechnungen künftig durchschnittlich 50.000 bis 70.000 Kubikbeter Schotter umweltschonend entnommen werden. Das Projekt ist so ausgelegt, dass dennoch genügend Schotter für die Unterlieger durchgeschwemmt wird.

Am Reuttener Dürrenberg wird eine Kamera installiert. Diese liefert automatisch Bilder vom betroffenen Gelände. So kann jeder im Internet den Baufortschritt verfolgen.

Die Maßnahme hat neben ökologischen und flussbautechnischen Aspekten auch optisch Vorteile: der Lech wird im Bereich der Geschiebefalle trotz des technischen Eingriffs wieder um einiges natürlicher wirken.

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