Einem Kraut geht es an den Kragen

Sieht nett aus, ist aber ein Problem: Das Drüsige Springkraut. | Foto: Foto: Moser
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  • Sieht nett aus, ist aber ein Problem: Das Drüsige Springkraut.
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AUSSERFERN (rei). Das Haus ist gebaut, der Garten noch nicht bepflanzt, vielleicht weil das Geld am Ende etwas knapp wurde - da ist man schon einmal versucht, in freier Natur nach Pflanzen Ausschau zu halten, die „attraktiv“ sind. Auf diese und ähnliche Weise fand das „Drüsige Springkraut“ den Weg in etliche Gärten. Eine fatale Sache, denn auch wenn die süßlich duftenden, rosafarbenen Blüten nett aussehen mögen, sie stellen ein echtes Problem für die heimische Vegetation dar.
Das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) stammt ursprünglich aus dem Himalaya und wurde bei uns als Zierpflanze für Gärten eingeführt. Die Pflanze breitet sich massiv aus und verdrängt heute heimische Arten. Daher hat man dem Drüsigen Springkraut den Kampf angesagt.
Caroline Winklmair, Schutzgebietsbetreuerin im Bezirk Reutte, kennt sich aus: „In Österreich gehört diese Pflanze mittlerweile zu den invasiven Neophyten. Die Problematik: Das Springkraut verdrängt einheimische Pflanzen und verringert dadurch die Artenvielfalt! Durch die schwache Durchwurzelung kann es zu Bodenerosionen kommen!“

Der Kampf hat begonnen
Der Naturpark Tiroler Lech hat mit Unterstützung der BH Reutte und der Raiffeisenbank Reutte sowie mit Fördermitteln von Land und europäischer Union daher ein Projekt ins Leben gerufen. Insgesamt 122 Schüler der 3. und 4. Klassen des Bundesrealgymnasiums Reutte haben sich mit ihren Lehrern diesem Projekt angenommen. Derzeit arbeitet die 4b mit viel Engagement in verschiedenen Unterrichtsfächern behandelt. Etwa Anfang Juni, sobald die ersten Blüten des Drüsigen Springkrauts Farbe zeigen, geht es dann für alle Schüler mit reiner Muskelkraft zur Sache. An ausgewählten Standorten in Reutte und Umgebung wird das Drüsige Springkraut mit bloßen Händen ausgerissen.
Ein weiteres Problem stellt der Riesen-Bärenklau, welcher bei Hautkontakt in Kombination mit Sonnenlicht schmerzhafte Hautverbrennungen verursacht, dar. Dessen Beseitigung wird den Experten überlassen – dankenswerter Weise entfernt die Bergwacht Jahr für Jahr fachmännisch diesen bis vier Meter hohen „Riesen“.

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