Photovoltaik vom Profi
EWR setzt vermehrt auf Sonnenstrom

Benjamin Leitner, Leiter Photovoltaik und Elektromobilität, erklärte dem Gemeinderat  die Vorteile einer PV-Anlage. | Foto: Hartman
  • Benjamin Leitner, Leiter Photovoltaik und Elektromobilität, erklärte dem Gemeinderat die Vorteile einer PV-Anlage.
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Um das Klimaziel bis 2030 zu erreichen, setzt das EWR nun vermehrt auf Sonnenstrom.

REUTTE (eha). Wenn es nach der schwarz-grünen Regierung geht, soll Tirol bis 2030 klimaneutral sein. Nur mit Wasserkraft alleine wird das aber nicht gelingen, darum will der heimische Energieversorger das Potential der Sonnenenergie auf 180 GWh ausbauen. Wie das gelingen kann, erklärte Benjamin Leitner, Leiter Photovoltaik und Elektromobilität bei den Elektrizitätswerken Reutte, bei der letzten Gemeinderatsitzung in Reutte dem Gemeinderat und einigen interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Seit kurzem bieten die EWR eine Komplettlösung, für alle die ihren eigenen Sonnenstrom erzeugen wollen, an.

Gute Planung ist das A und O

Vor der Installation einer Photovoltaikanlage müssen jedoch einige Faktoren geklärt werden. Der jährliche Stromverbrauch spielt eine wesentliche Rolle. „Für uns ist ganz wichtig, dass die PV-Anlage nicht überdimensioniert, sondern genau auf den Eigenverbrauch unserer Kunden abgestimmt ist. Alles andere ist nicht sinnvoll und verursacht nur unnötige Kosten“, erklärt EWR-PV-Experte Benjamin Leitner. Für ein Einfamilienhaus ist eine Anlagengröße von fünf bis sieben kWp meist ausreichend. Die Kosten dafür betragen rund 15 - 20.000 Euro, wovon der Staat 1250 Euro übernimmt. Eine Photovoltaikanlage rechnet sich umso schneller, je mehr Solarstrom man direkt selbst verbraucht. Denn für den Strom vom Dach muss viel weniger bezahlen werden als für den Strom aus dem Netz. Rund 30% des Stromverbrauchs kann bei einer typischen PV-Anlage direkt selbst verbraucht werden. Wird dazu noch ein Batteriespeicher eingebaut, können rund 70% erreicht werden. Der nichtverbrauchte Strom kann in das öffentliche Netz eingespeist werden. Dafür erhält man dann eine Einspeisevergütung, die ebenfalls zur Wirtschaftlichkeit der Anlage beiträgt. Nach acht bis zehn Jahren hat sich die Anlage amortisiert. Wie schnell es tatsächlich geht, hängt vom eigenen Stromverbrauch ab. Denn Sonnenstrom fließt naturgemäß nur tagsüber. Wer also darauf achtet, Waschmaschine, Geschirrspüler und Co. zur richtigen Zeit anzustecken, für den zahlen sich die Paneelen schnell aus.

Photovoltaik auf öffentlichen Gebäuden

Um die Ausbauziele zu erreichen, müsste auf fast jedem Dach im Bezirk eine Photovoltaikanlage stehen, auch auf öffentlichen Gebäuden. Seitens der Marktgemeinde sei man gerade dabei, alle Flächen, die für eine PV-Anlage geeignet wären, zu analysieren. Anhand eines Beispiels erklärte Leitner die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage auf dem Dach der Reuttener Feuerwehr. Die Kosten dafür würden sich auf etwa 60.000 Euro belaufen, welche sich bei der derzeitigen Einspeisevergütung von 15 Cent nach rund elf Jahren amortisieren würden. Fest steht: Der Strom, der vom eigenen Dach kommt, stammt aus einer unversiegbaren und dazu kostenlosen Quelle. Dennoch sollte man vor der Entscheidung einen Experten zu Rate ziehen.

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