Film am Frauensee - Wo die freien Frauen wohnen
Männer? - Nur für die Nacht! Bei den Mosuo im Südwesten Chinas haben die Frauen das Sagen. Die Ehe ist verpönt, der soziale Friede groß
Im gebirgigen Südwesten Chinas, an einer alten Handelsstraße zwischen den Provinzen Yunnan und Sichuan, leben die Mosuo. Ihre Heimat ist ein fruchtbares Hochtal.
Die Mosuo praktizieren eine sehr ungewöhnliche Form der sozialen Organisation: Formelle Ehen sind bei ihnen zwar bekannt, aber selten und unbeliebt; die sozial erwünschte Form der Mann-Frau-Bindung ist eine Besuchsehe. So spielt der Bruder der Mutter für die Kindererziehung eine Rolle, der Vater dagegen nicht. Die Mosuo sind davon überzeugt, daß ein Mensch am besten mit denjenigen zusammenlebt, die er von Geburt an kennt und die über untrennbare mütterliche Blutsbande mit ihm verbunden sind. Denn die Mutter ist einem Kind vom Schicksal vorherbestimmt.
Uscha Madeisky, Daniela Parr und Dagmar Margotsdotter haben einen vielbeachteten Film über die Mosuo gedreht. Er wird am Samstag, den 02.05.2015 ab 20:00 im Seminarhaus am Frauensee im Rahmen des "Mythologie-Wochenendes" gezeigt. Der Eintritt ist frei, anschließend besteht die Gelegenheit zu einem Gespräch mit den Macherinnen des Films, denn die Welt der Mosuo ist durch Außeneinflüsse wie den Tourismus in Gefahr.
Uscha Madeisky ist die "Große Frau" des deutschen Matriarachtsfilms. Seit Mitte der 90er Jahre liegt ihr Arbeitsschwerpunkt bei Dokumentarfilmen über matriarchale Kulturen. In mehreren Städten hat der Film eine begeisterte Resonanz gefunden.
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