Flüchtlingszahl geht nach oben

Die Zahl der Flüchtlinge nimmt stetig zu. Auch bei uns. Es sind Menschen die Sicherheit suchen.

AUSSERFERN (rei). Sie kommen aus dem Irak, aus Syrien und dem Kongo. Andere aus Mazedonien oder der Mongolei. Auch Armenier, Afghanen und Brasilianer sind dabei. Nigeria, Elfenbeinküste, Russische Föderation, Somalia - die Liste der Herkunftsländer jener Flüchtlinge, die im Bezirk Reutte eine Bleibe gefunden haben, liest sie wie die Aufstellung von Ländern, in denen Menschenrechte nicht oder nur spärlich vorkommen, bzw. in denen Krieg herrscht.
Ob die bei uns im Bezirk untergebrachten Flüchtlinge nur vorübergehend hier sind, oder auf Dauer bleiben, wird sich zeigen. Die Altersspanne reicht vom Kleinkind bis hin zum Senior. Männer, Frauen, Kinder - sie alle sind teils unter atemraubenden Umständen aus ihren Ländern in den sicheren Westen geflohen, einige davon sind eben im Außerfern gestrandet.
Sie verteilen sich auf unterschiedlichste Standorte. Wer glaubt, nur die großen Gemeinden stellen Unterkünfte, der irrt.
Auf eine Anfrage des Landtagsabgeordneten Edi Rieger ließ Landesrätin Christine Bauer erheben, in welchen Gemeinden die Flüchtlinge untergebracht sind. Das Kreckelmoos in Breitenwang bildet die größte Unterkunft im Bezirk Reutte. Der Bezirkshauptort selbst hat inzwischen ebenfalls etliche Flüchtlinge aufgenommen.
Auf der Liste jener Gemeinden, in denen Vertriebene eine Zuflucht gefunden haben, finden sich aber auch Biberwier, Elbigenalp, Wängle, Vils, Ehrwald und sogar Gramais hat Wohnraum bereit gestellt. Eine private Unterkunft findet sich zudem in Elmen.
Doch alles ist im Fluss, wie der Außerferner Flüchtlingskoordinator Nick Rea sagt. Immer wieder kommt es vor, dass umgeschichtet wird: „Es gibt laufend Änderungen.“ Um den Überblick zu bewahren, wurde vergangene Woche ein neues Computersystem installiert.
Gleichzeitig wächst die Zahl jener Gemeinden, in der Bereitschaft herrscht Flüchtlinge aufzunehmen. So kommen Holzgau und Grän neu dazu.

Flüchtlingshilfe vor 25 Jahren

Wer nun glaubt, das Thema Flüchtlinge ist ein neues, der irrt. Bereits vor 25 Jahren wurde die Initiative „Außerfern gibt Herberge“ gegründet. Das Ziel glich jenem, das man auch heute im Bereich der Flüchtlingshilfe verfolgt: Menschen zu helfen, die in ihren Heimatländern aus welchen Gründen auch immer nicht mehr bleiben konnten.
Eine Initiativgruppe mit Klara und Werner Gratl aus Heiterwang, Katharina und Walter Bachlechner, damals noch in Bichlbach daheim, Hemma und Klaus Meßner aus Reutte und Paul Mascher aus Biberwier waren der „Kopf“ der Aktionsgruppe.
Ihr Ziel eine langfristige Unterstützung der Flüchtlinge und die Integration in die heimische Gesellschaft. Wohnraum wurde bereit gestellt, Arbeitsplätze gesucht und Spendengelder aufgetrieben..
„Unser Ziel ist es, möglichst vielen Familien im Außerfern eine neue Heimat zu bieten, erläuterte Mascher im Jahr 1990.
Ein Ziel, das jene, die sich heute um Flüchtlinge kümmern ebenso haben.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.