Gekonnter Umgang mit Pferd und Kutsche

Johannes Bilgeri mit seinem Hengst Jameel bei der Meisterschaft. | Foto: Bilgeri
2Bilder
  • Johannes Bilgeri mit seinem Hengst Jameel bei der Meisterschaft.
  • Foto: Bilgeri
  • hochgeladen von Günther Reichel

NESSELWÄNGLE. Der Tiroler Pinto Araber Züchter Johannes Bilgeri vom Wäldnerhof aus Nesselwängle erreichte auf der Distanzfahrmeisterschaft im Burgenland den Sieg mit seinem gekörten und leistungsgeprüften Deckhengst Jameel und ist somit österreichischer Distanzfahrmeister für Großpferde.
Die Fahrstrecke betrug 45 km. Diese wurde von ihm in einer Gesamtzeit von 2:59.07 Stunden gefahren und war somit die schnellste Fahrzeit. Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 15,07 km/h.
Der Bewerb umfasste aber einiges mehr als nur das Fahren mit der Kutsche. "Es wurden alle 15 km eine Tierarztkontrolle durchgeführt. Dabei wurde der Puls kontrolliert", erklärt Bilgeri. Die Vorgaben sind klar definiert. Der Puls der Pferde muss unter 64 Schlägen pro Minute liegen. Ist er zu hoch, muss eine Zwangspause von 20 Minuten eingelegt werden. Wenn in diesem Zeitfenster der Puls nicht unter den 64 Schlägen kommt, gibt es eine Disqualifikation.
Weiters werden während des Bewerbs die Atmung, Darm und Magengeräusche, Schleimhäute (Augen und Zahnfleisch) sowie die Rückenmuskulatur untersucht. Anschließend musste das Pferd noch vor dem Tierarzt an der Hand im Trab gezeigt werden, um eventuelle Lahmheiten auszuschließen. Diese kompletten tierärztlichen Untersuchungen werden bei der Strecke von 45 Km dreimal durchgeführt.

"Somit ist die Bestzeit noch nicht der Garant für den Sieg", erzählt Bilgeri. "Der Sieger kann erst nach der dritten Tierarztkontrolle ermittelt werden. Voraussetzung ist, dass man alle drei Kontrollen positiv abgeschlossen hat."

Das nächstes Ziel von Johannes Bilgeri ist es das selbe als Reiter zu bewältigen.
Am 21 - 22.4.2018 ist in Babenhausen / Bayern ein Distanzritt, an dem der Nesselwängler mit seinem Deckhengst Jameel an den Start geht. "Hier wird sich das Tempo sicherlich erhöhen, da nur Trab und Galopp geritten wird. Die Tierarztkontrollen sind hier aber genau gleich wie beim Fahren!"

Zur Sache

Was ist Distanzreiten und Fahren:
Distanzreiten oder Fahren kann am besten als "Marathon zu Pferd" erklärt werden. Dabei werden an einem Tag Strecken zwischen 20 und 160 Kilometern zurückgelegt. Die Herausforderung besteht dabei darin, die Distanz mit einem gesunden und fitten Pferd zu meistern. Dafür muss man die Gewohnheiten, Stärken, Schwächen und Vorlieben seines vierbeinigen Partners ganz genau kennen und einschätzen lernen. Schließlich geht es im Distanzsport nicht nur um Schnelligkeit: auch Tierschutz wird großgeschrieben. Vor, während und nach dem Rennen werden die Pferde von Tierärzten auf Herz und Nieren durchgecheckt. Besteht das Pferd die strengen Tierarztkontrollen nicht, scheidet es aus dem Rennen aus.

Johannes Bilgeri mit seinem Hengst Jameel bei der Meisterschaft. | Foto: Bilgeri
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.