Festung Ehrenberg
Geschichtsbücher müssen umgeschrieben werden

Armin Walch (re) zeigte die überarbeiteten Pläne kürzlich Bgm. Günter Salchner. Der nahm die Neuigkeiten wohlwollend zur Kenntnis. | Foto: Reichel
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Die Gründungsburg von Ehrenberg ist größer, als man das bislang angenommen hat. Bei Grabungsarbeiten offenbarte sich eine andere Form und Größe, als sie in der Literatur aufgeführt ist. Die Bücher werden jetzt wohl umgeschrieben.

REUTTE. Armin Walch ist begeistert. Der Geschäftsführer der Burgenwelt Ehrenberg staunte, so wie andere Fachleute, was da hervorgeholt wurde. Im Zuge der Sanierungsarbeiten auf Ehrenberg wurden Mauerteile freigelegt, die nach genauer Verifizierung nur einen Schluss übrig ließen: De Gründungsburg von Ehrenberg in ihrer Südhälfte hat eine gänzlich andere Form, als sie bisher publiziert wurde. Eine kleine Sensation, die in Fachkreisen aufhorchen ließ.

Die Fachwelt staunt

Im Zuge der Sanierungsarbeiten wird immer mehr von der Geschichte der Festungsanlage ans Tageslicht geholt, bewertet und entsprechend dargestellt und dokumentiert. Was der Laie eher nicht zuordnen kann, weckt unter Experten allerhöchstes Interesse.

Kernareal größer als angenommen

Im Fachjargon liest sich das dann so: "Da die heutige Südmauer der Burganlage in ihren älteren Bauteilen jenes opus spicatum enthält, das sich auch im Palas findet, gehört auch die südliche Mauer zum Erstbestand der Burg. Allerdings kann sie nur einem zweiten Baulos hinzugekommen sein, da sie nach Ausweis der Fugen jünger ist. Allerdings ist ihr Mörtel fast identisch mit dem der Bauphase 1. Die offenbar in einem zweiten Baulos angesetzte Mauer ist nach Westen nur grob gemauert, da diese Wand nur vom fernen Talgrund aus einsichtig war; die den Burgbesuchern zugewandte Südseite hingegen ist wesentlich besser gestaltet und mit opus spicatum versehen. Dem Fels folgend und daher schräg verlaufend, erweiterte sie das Kernareal um 4,0-8,0 m. Sie sollte zweifelsohne die gefährdete Südseite besser schützen."
Armin Walch fasste alles in einfachen Worten zusammen: "Die Urburg von Ehrenberg war deutlich größer, als wir das bisher angenommen haben!"

Bisherige Literatur unzutreffend

Nach Auswertung der neuen Befundsituation im Süden der Burg sei es daher unumgänglich, die bisherige Literatur zur Frühgeschichte der Burg Ehrenberg nicht nur zu hinterfragen, sondern sogar weitgehend als unzutreffend zu bewerten und widerlegen zu müssen, hält Walch fest.
Und was kann man daraus als Nichtfachmann ableiten: Ehrenberg ist etwas ganz Besonderes, stets für Überraschungen gut und immer einen Besuch wert.

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Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter www.meinbezirk.at

Armin Walch (re) zeigte die überarbeiteten Pläne kürzlich Bgm. Günter Salchner. Der nahm die Neuigkeiten wohlwollend zur Kenntnis. | Foto: Reichel
Auf dem Plan ist jener Teil markiert, der als weiterer Teil der Urburg angesehen wird. | Foto: Walch&Partner
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