Museumspreis des Landes Tirol
Grünes Haus in Reutte gewinnt zum vierten Mal den begehrten Museumspreis

Das Team zum Erfolg, Mag. Birgit Maier-Ihrenberger, Obmann Ernst Hornstein, Museumsleiter Mag. Ulrich Kößler, Vizebürgermeister der Marktgemeinde Reutte Klaus Schimana
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  • Das Team zum Erfolg, Mag. Birgit Maier-Ihrenberger, Obmann Ernst Hornstein, Museumsleiter Mag. Ulrich Kößler, Vizebürgermeister der Marktgemeinde Reutte Klaus Schimana
  • hochgeladen von Andreas Schretter

Am Mittwochabend war die Aufregung im Grünen Haus groß, dem Museumsverein des Bezirks Reutte wurde der mit 6.000 Euro dotierten Museumspreis 2021 verliehen.
Damit ist das Reuttener Museum das einzige im Land welche diese Auszeichnung nun schon zum vierten Mal erhält.

Ausgezeichnet wurde diesmal das Projekt „Erinnerungsort Südtiroler Siedlung – Eine geplante Heimat?“ des Museums Grünes Haus in Reutte. Mit der Verleihung des Tiroler Museumspreises 2021 soll die besonders innovative Museumsarbeit und das Engagement des Museumsvereins in der Erinnerungskultur hervorgehoben werden.
Zuletzt hat das Museum im Grünen Haus den Preis 2015 bekommen. Die Ehrung war für die Ausstellung "Für Kaiser und Vaterland? Der I. Weltkrieg aus Außerferner Sicht" vergeben worden.

„Die museale Einrichtung einer Wohnung im Zustand der Erbauungszeit in der Südtiroler Siedlung in Reutte ist sozialgeschichtlich ein besonderes Dokument und hat einen großen Zeugniswert. Das Projekt ist ein wertvoller Beitrag zur aktuellen Auseinandersetzung mit der Baukultur im Nationalsozialismus in Tirol“. Der ‚Erinnerungsort Südtiroler Siedlung‘ macht einen Teil der Geschichte Tirols lebendig – dies ist vor allem im Hinblick auf die Geschichtsbildung junger Menschen wichtig. Mit der Schauwohnung und dem Außenbereich werden der Zweite Weltkrieg, der Nationalsozialismus und die Option anschaulich vermittelt. Darüber hinaus wird eine kritische Auseinandersetzung mit den Themen Migration, Heimat und Akzeptanz angeregt.“
Vor dem Hintergrund der Option wurden in Tirol während des Zweiten Weltkriegs zahlreiche „Südtirolersiedlungen“ errichtet. Insgesamt betraf die Option etwa 250.000 deutsch- und ladinischsprachige SüdtirolerInnen. Somit stellen die Siedlungen ein wichtiges Baudokument der Geschichte Tirols und Südtirols dar.
Als eine geeignete Wohnung im Erdgeschoss eines der Häuser in der Südtiroler Siedlung in Reutte frei wurde, beschloss die Marktgemeinde sie nicht mehr zu vermieten, sondern dem Museumsverein zur Verfügung zu stellen.

Höchste Auszeichnung des Landes für Museen

Der Preis wird auf Vorschlag des Kulturbeirates für Denkmalpflege und Museumswesen seit 1996 jährlich als Anerkennung für die zumeist ehrenamtlichen Leistungen im Museumsbereich und als Auszeichnung für die Qualität der Präsentation, des Betriebs und des Umgangs mit den Sammlungen vergeben.
Mit einem schmalen Budget für die Schauwohnung hat das Grüne Haus weitaus größere Museen bei der Preisverleihung des Landes Tirol hinter sich gelassen. Das Geheimnis des Erfolgs liegt ganz offensichtlich im persönlichen Engagement der Mitarbeiter und Ehrenamtlichen. Sie sind mit ganzen Herzen bei der Sache und tragen so zum Erfolg des Vereins bei.

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