Straßenbau
Im Bezirk ist viel zu tun: Großprojekte gibt es aber nicht

Bauamtsleiter Wolfgang Haas (li) und sein Mitarbeiter Stefan Hanny stellten das Bauprogramm 2022 vor. | Foto: BBA Reutte
4Bilder
  • Bauamtsleiter Wolfgang Haas (li) und sein Mitarbeiter Stefan Hanny stellten das Bauprogramm 2022 vor.
  • Foto: BBA Reutte
  • hochgeladen von Günther Reichel

Achtung Baustelle: Nerven Sie die Behinderungen oder sind Sie ganz "relaxed"

Ähnlich viel Geld wie in den Vorjahren, indirekt aber doch weniger Mittel um Dinge umzusetzen: Das Baubezirksamt stöhnt unter einem Baukostenindex von 12 Prozent. Trotzdem passiert heuer einiges auf den heimischen Straßen.

AUSSERFERN. Bauamtsleiter Wolfgang Haas kam schnell zur Sache und gab schon eingangs einen Überblick, worauf der Fokus gerichtet ist: Neubauten finden sich nicht auf der Aufgabenliste des Baubezirksamtes Reutte, mit dem Budget für 2022 werde vielmehr der Standard des bestehenden Straßennetzes gewährleistet.

"Visitenkarte" des Landes

Das Straßennetz in Tirol ist insgesamt in einem guten Zustand. "Eine Visitenkarte unseres Landes", findet Haas. Es steckt aber ein großer Aufwand dahinter, die Straßen "in Schuss" zu halten. Mit den klassischen Sanierunges- und Erhaltungsmaßnahmen wird nach Ostern begonnen. Schon jetzt führt man Arbeiten aus, bei denen die Temeraturen keine Rolle spielen, etwa bei Felsräumungen, oder bei der obligatorischen Wartungwoche im Bereich des Lermooser Tunnels (einwöchige Sperre ab dem 25. April, Anm.).
Unmittelbar auf die Tunnelsperre folgt  die Sperre der Durchfahrt durch Biberwier aufgrund anstehender Straßensanierungsmaßnahmen.

Wichtiges Projekt im Tannheimer Tal

Ein wichtiges Projekt zum Schutz der Straße, das sich alledings in einer Lawinenverbauung niederschlägt, findet sich im Tannheimer Tal. Die B199 auf Höhe des Haldensees muss auf eine Länge von 200 Meter vor Lawinen gesichert werden. Dafür wird ein Schutznetz verbaut. Bevor dieses montiert werden kann, braucht es aber Rodungen und den Ausbau eines Wandersteigs zur Forststraße. Diese dient einerseits den anstehenden Bauarbeiten, andererseits kann man durch den Forstwegebau dieses bislang nur schwer zugängliche Waldstück forsttechnisch erschließen. Bis Anfang Juli soll alles fertig sein.

Projekte im ganzen Bezirk

Es sind mehrere Baustellen, die im Laufe des Jahres abgewickelt werden. Teils handelt es sich um Sanierungen, oft sorgen Belagsarbeiten für Behinderungen, wie der zuständige Fachreferent Stefan Hanny ausführte. Betroffen sind alle Regionen, inklusive der Seitentäler des Lechtals. So wird im Herbst etwa in Gramais die letzte Holzbrücke im Bereich des Straßennetzes des Landes gegen eine betonierte Brücke ersetzt.

Lechbrücke in Pflach wird generalsaniert

Besonderes Augenmerk in diesem Jahr hat eine andere, sehr wichtige Brücke im heimischen Straßennetz. Die Lechbrücke in Pflach, im Nahbereich der Abfahrt Reutte-Nord, muss generalsaniert werden. Es ist das größte Einzelprojekt des Baubezirksamtes in diesem Jahr. Die Brücke ist 180 Meter lang und deutlich breiter, als man das von Brücken im Bereich der Landesstraßen kennt.
Das rühre daher, dass man zum Zeitpunkt der Errichtung, Ende der 1970er-Jahre, vom Bau einer vierpurigen Schnellstraße, bekannt als Verbindung Ulm-Mailand, sprach. Dieses Projekt wurde nie umgesetzt, die überbreite Brücke blieb aber bestehen.

Straße bleibt zweispurig befahrbar

Bei der nun anstehenden Generalsanierung hat die ungewöhnliche Dimension des Flussübergangs Vor- und Nachteile. Der Nachteil liegt darin, dass Brücke ganz einfach größer ist, als üblich. Der Vorteil ist wiederum darin zu sehen, dass man so den Verkehr durchgängig zweispurig an der Baustelle vorbeileiten kann. Allerdings bei stark reduzierter Geschwindigkeit, es wird Tempo 30 gelten. Eine Radarmessanlage soll das Tempolimit überwachen.

Im Oktober soll alles fertig sein

Auch diese Maßnahme beginnt unmittelbar nach Ostern. Läuft alles nach Plan, wird man Mitte Oktober die Arbeiten wieder abschließen können. "Sollte sich die Brücke in einem schlechtern Zustand befinden, als wir das derzeit annehmen, könnte es aber auch länger dauern", wollte sich Haas hinsichtlich der Bauzeit nicht genau festlegen.

Besser informiert

Weitere Beiträge zum Themenbereich "Baubezirksamt Reutte" finden Sie hier

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.