Bürgermeister Salchner
"Im Jugendbereich tut sich sehr viel in Reutte!"
Rund 360.000 Euro gibt die Marktgemeinde heuer für den Bereich Jugendarbeit aus. Entsprechend gut sei das Angebot, sagt der Gemeindechef. Er räumt aber auch Problembereiche ein, die man ausmerzen wolle.
REUTTE. Die Jugendarbeit der Marktgemeinde hat zwei wichtige Standbeine. Einerseits das Jugendzentrum "Smile", das an fünf Tagen in der Woche Anlaufstelle für junge Menschen ist, und andererseits die "Mobile Jugendarbeit", kurz MOJA, bei der die Betreuer den Weg hin zu den Jugendlichen aktiv suchen.
Das "Smile" funktioniert bestens
Das Jugendzentrum könnte fast nicht besser laufen. Vergangenes Jahr wurde mitgezählt. "Im Februar haben wir damit angefangen und sind bis Ende Jänner auf rund 13.000 Besucher gekommen", nennt Karl - den fast alle Charly nennen - Poberschnigg eine Zahl.
Zwei wichtige Ansprechpartner
Charly scheint schon immer da gewesen zu sein, und tatsächlich begleitet er die Geschichte des Jugendzentrum fast von Anfang an.
Von jenen Jugendlichen, die heute ins Smile kommen, kennt er zumeist schon die Eltern, auch die hat er betreut.
Neu an seiner Seite ist Iris Dobler. Die junge Mitarbeiterin ist eine Quereinsteigerin in der Jugendarbeit, voller Ideen und voller Tatendrang. Seit Anfang Jänner ist sie im Team dabei. "Das ist super. Die Arbeit mit den Jungen taugt mir", zieht sie eine erste Bilanz.
Jugendarbeit auf Augenhöhe
Alles finde auf Augenhöhe statt, versichern Iris und Charly. Der Gemeindechef pflichtet bei und deutet auf eine Siegestrophäe, die im Büro des Jugendzentrums steht. "Erobert" wurde sie vergangenes Jahr beim Drachenbootrennen in Heiterwang. Da paddelten der Bürgermeister, der Amtsleiter der Gemeinde und weitere "Alte" gemeinsam mit den Jungen über den See, sprachen vor und während des Wettkampfs "dieselbe Sprache", sprich sie tauschten sich auf besagter "Augenhöhe" aus, und siegten.
"Das hat uns gezeigt, was man erreichen kann, wenn man gemeinsame Ziele vor Augen hat", strahlt Salchner noch heute, wenn er davon erzählt. Das Drachenbootrennen ist aber nur "Beiwerk". Es gehe ja um viel mehr.
Die Aufgaben für die Zukunft
So will die Gemeinde dem Wunsch vieler Jugendlicher nachkommen, und die Freizeitangebote rund um das Jugendzentrum erweitern. Pumptrack und Funpark - da wie dort will man das Angebot verbessern.
"Leider nicht mehr in diesem Jahr. Das Budget lässt es nicht zu, aber voraussichtlich ab 2024", gibt der Gemeindechef einen groben Terminrahmen vor. Ab 2024 könne man auch wieder auf Fördermittel der EU zugreifen, weil dann die neue Förderperiode wirksam wird. Ob man in der Folge alle Wünsche auf einmal umsetzen kann, werde sich zeigen. Verbesserungen soll es aber allemal geben.
Wunsch nach einem Partyraum
Ein anderes Thema, das Charly Poberschnigg, Iris Dobler, Günter Salchner und den Obmann des Jugendausschusses, Simon Grässle, "umtreibt" ist das Thema Partyraum. Ein solcher fehle ganz sicher. "Die Jungen wollen Party machen und sollen das auch tun. Aber dafür muss man ihnen den Platz geben", weiß Salchner um die Problematik. Lösung hat er keine, aber einen Tipp allemal: "Den Saal im Paulusheim kann man anmieten. Vielleicht ist das ja was." Klar sei, auch hier brauche es ein besseres Angebot, dass es gar nichts gibt, sei aber auch nicht richtig.
Die Sorgen rund um MOJA
Wirklich Kopfzerbrechen bereitet dem Gemeindechef derzeit die "Mobile Jugendarbeit" MOJA. Hier hatte man zwei Mitarbeiter, Streetworker, die engen Kontakt zu den Jugendlichen in Reutte und darüber hinaus hielten. Die beiden Betreuer - ein Mann und eine Frau - entschieden sich aber nahezu zeitgleich, neue Ausbildungswege zu beschreiten. Seither sind die Stellen vakant.
Streetworker werden dringend gesucht
"Wir suchen überall", sagt Salchner, "aber wir finden niemanden. Also, wer das kann, bitte melden", spricht er ein Jobangebot aus. Aber nur mal "schnell wollen" reiche nicht: Wer als Streetworker tätig sein will, muss entsprechende Ausbildungen nachweisen können.
"Wir wollen die Mobile Jugendarbeit unbedingt wieder anbieten. Es ist nicht so, dass wir hier sparen wollen, im Gegenteil", versichert Simon Grässle.
MOJA sei nicht nur für Reutte wichtig, sondern für den ganzen Talkessel, ergänzt Salchner. Deshalb zahlen auch die Umliegergemeinden mit. Reutte finanziert eine Fachkraft, die anderen Gemeinden die zweite. Das soll auch weiterhin so sein, dann, wenn die Stellen nachbesetzt sind.
Besser informiert
Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter www.meinbezirk.at
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