Bezirksblätter vor Ort - Gramais
Kleingemeinde macht vieles alleine

Das kleine Gramais muss aufgrund seiner geografischen Lage einige Dinge selber stemmen. | Foto: Reichel
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  • Das kleine Gramais muss aufgrund seiner geografischen Lage einige Dinge selber stemmen.
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Gramais ist Österreichs kleinste Gemeinde. Klar, dass man daher in vielen Bereichen die Zusammenarbeit sucht. Aufgrund der Abgeschiedenheit ist es aber von Bedeutung, in gewissen Bereichen möglichst autark zu sein.

GRAMAIS. Gramais hat ein eigenes Kraftwerk. Darauf ist man im Dorf stolz. Die eigene Stromerzeugung ist aus unterschiedlichen Gründen wichtig. Dass man dadurch im Notfall die Haushalte zumindest teilweise mit Strom versorgen kann, ist dabei von besonderer Wichtigkeit, wie Bürgermeisterin Stefanie Krabacher sagt.

Zwei Bäche dienen der Stromversorgung

Das gemeindeeigene Kraftwerk bezieht das benötigte Wasser für die Stomerzeugung einerseits vom Plattbach und andererseits vom Otterbach. Jedes Gewässer treibt eine Turbine an, in Gramais spricht man dennoch von einem Kraftwerk.

Ohne Notstromaggregat geht es nicht

In der Praxis ist die erzeugte Strommenge dann aber doch nicht groß genug, um die Versorgung der Gemeinde mit Strom ganzjährig zu sichern. Deshalb hat man auch ein entsprechend leistungsstarkes Notstromaggregat zur Verfügung. "Das brauchen wir dringend, trotz der Stromerzeugung aus Wasserkraft", erklärt die Gemeindechefin. 
Doch hier stehen Investitionen im mittleren fünfstelligen Bereich an. Die behördlichen Auflagen sind gestiegen, daher muss investiert werden. Die anstehenden Ausgaben sind für die Gemeinde nicht ganz einfach zu bewerkstelligen, "aber die Anlage ist enorm wichtig für uns. Die Vorarbeiten laufen schon, kommendes Jahr erfolgt die Umsetzung", gibt Krabacher einen Zeitraum vor.

Eigene Kläranlage reinigt die Abwässer

Die Selbstständigkeit im Strombereich ist ein wichtiges Thema im Ort. Beim Abwasser ist es nicht viel anders. Auch da braucht es die gemeindeinterne Lösung. Gramais hat eine eigene Kläranlage, ist also nicht an die Regionskläranlage in Stanzach angeschlossen.
Auch wenn die Anlage inzwischen auch schon einige Jahre in Betrieb ist, so funktioniert sie doch reibungslos.

Die beste Lösung für das Dorf

Es ist die für die Gemeinde beste und günstigste Möglichkeit, die Abwässer zu reinigen. Ein Kanal hinaus ins Lechtal würde angesichts der weiten Wegstrecke - zwischen Gramais und Häselgehr liegen rund acht Kilometer Wegstrecke - immense Kosten verursachen. Auch die Wartung wäre teuer. Daher ist man mit der ortseigenen Lösung hoch zufrieden.
Der anfallende Klärschlamm wird zweimal im Jahr vom Gemeindearbeiter zur weiteren Entsorgung weggebracht.

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BezirksBlätter vor Ort - Reutte

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Das kleine Gramais muss aufgrund seiner geografischen Lage einige Dinge selber stemmen. | Foto: Reichel
Nur wenige Häuser stehen in Gramais, das von der Lechtaler Bergwelt eingerahmt ist. | Foto: Reichel
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