"Laden Sie keine Einbrecher ein!"

Chefinspktor Walter Schimpfössl warnt: "Die meisten Einbrüche finden zw. 17 und 19 Uhr statt!"
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  • hochgeladen von Günther Reichel

AUSSERFERN (rei). "Laden Sie keine Einbrecher ein!" Dieser Ratschlag im Titel ist nur einer von mehreren, die Walter Schimpfössl allen Außerfernern gerade jetzt im Herbst ans Herz legt.
"Das Angebot für Einbrecher ist zu groß." "100 Euro sind für viele Personen viel Geld." Solche und ähnliche Erkenntnisse sind für den Leiter des Kriminalreferats der Polizei im Außerfern "täglich Brot". Er und seine Kollegen werden laufend mit Einbruchdiebstählen und damit zusammenhängen mit der Aufklärung, aber auch mit der Prävention befasst.
Dabei gilt der Bezirk Reutte als vergleichweise sicher und die Aufklärungsquote der Außerferner Polizei ist überdurchschnittlich hoch. Dass gar nichts passiert, kann man aber auch nicht sagen: "Heuer hatten wir bisher eher ein ruhiges Jahr, was Einbrüche anlangt. Es gab eine kurzzeitige Serie von Einbrüchen in Hotels bzw. Büros. Sonst war aber nichts außergewöhnliches feststellbar", berichtet Schimpflössl.

Zeit der Dämmerungseinbrüche

Ob das so bleibt, kann der stellvertretende Polzei-Bezirkskommandant natürlich nicht sagen. Die langjährigen Statistiken belegen allerdings, dass jetzt, da die Tage kürzer werden, die Zahl der Einbrüche zunimmt. "Dämmerungseinbrüche" nennt sich das im Fachjargon.

Einbrecher sind Profis

Die Menschen sind noch auf der Arbeit, wenn es dunkel wird. Das ist verlockend für Einbrecher, gerade dann, wenn hohe Hecken oder geschlossene Zäune den Blick auf das Grundstück verwehren. Sind Fenster und Türen dann noch veraltet oder schlecht gesichert, ist das für Einbrecher - es sind fast ausnahmslos Profis - eine Einladung. Und die sollte man erst gar nicht "aussprechen", in dem man etwa Fenster gekippt lässt oder hochwerte Fahrräder nur an die Hauswand lehnt und nicht wegsperrt.
"Ein gekipptes Fenster ist für einen Einbrechher ein offenes Fenster", erklärt Schimpfössl und meint, dass ein nicht vollständig verriegeltes Fenster in Sekunden geöffnet ist. Und das angelehnte, hochwertige Fahrrad vor dem Haus signalisiert, "hier ist etwas zu holen."

Urlaube nicht ankündigen

Eine "Einladung" anderer Art sprechen viele Menschen über soziale Netzwerke, etwa Facebook aus: "Wir sind dann mal weg. Eine Woche Italien, wir freuen uns." Solches und ähnliches wird gerne gepostet. Einbrecher freuen sich dann auch und nehmen die Einladung nur zu gerne an. Niemand zu Hause. Was will das (Einbrecher)Herz mehr?

Polizei gibt Tipps

Aber ist man Einbrechern, die nicht selten Teil einer organisierten Bande sind, hilflos ausgeliefert? "Nein", sagt Schimpfössl. Schwachstellen wie Fenster und Türen sollte man überprüfen lassen. Das macht der Fachhändler, aber auch die Polizei gibt Tipps.
Alarmanlagen sind durchaus ein Thema, aber nur, wenn sie vom Fachmann eingebaut werden. Finger weg von der Billiganlagen aus dem Internet. Die machen mitunter mehr Ärger, als dass sie helfen.

Machen Sie es Dieben schwer!

Achten Sie ferner darauf, nicht zuviel Bargeld daheim zu haben. Geld und andere Wertgegenstände sollten außerdem im Tresor verwahrt werden. Und den sollte man unbedingt fest verankern. Am besten wird er eingemauert.
"Je schwerer man es Dieben macht, desto weniger attraktiv ist ein Einbruch", weiß Schimpfössl zu berichten. Aber am besten ist es, wenn erst gar kein Dieb ins Haus kommt. Denn neben dem materiallen Schaden ist vor allem die psychische Belastung enorm. Schimpfössl: "Das Wissen, dass jemand Fremder im Haus war, setzt vielen Menschen arg zu. Das Sicherheitsgefühl geht verloren. Damit umzugehen ist nicht einfach."

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