Lisa ist voll auf der Überholspur

Ein kleines Mädchen aus dem Lechtal zeigt, was alles möglich ist, wenn man die passende Begleitung hat.

Wenn Lisa im Kindergarten Puzzle legt, wandern ihre Finger flink über das Bild. Sie dreht die Teile in die richtige Position und setzt sie an ihren Platz. Das war nicht immer so: Nach dem das Mädchen aus dem Lechtal zu früh auf die Welt kam, diagnostizierten die Ärzte eine Stoffwechselerkrankung und Entwicklungsverzögerung. Nach vielen Klinikaufenthalten rieten sie daher zu Therapien und Frühförderung.

Eine bewegende Geschichte
Seither kommt die Frühförderin der Lebenshilfe jede Woche ins Haus. „Wenn Doris mit ihrer großen Tasche voller aufregender Spiele zu uns kommt, wartet Lisa meist schon sehnsüchtig auf sie“, erzählt die Mutter. Dann turnen die beiden mit Bällen oder balancieren auf Klötzen und Seilen. Mit der Frühförderin bläst Lisa Luftballons vom Tisch oder malt mit dem Finger Bilder in den Sand. Lisa stellt sich geschickt an, liebt die Fingerspiele und lernt auch rasch die ersten Zahlen. Auch die Großeltern und Tante beschäftigen sich viel mit Lisa, gehen mit ihr in den Wald oder zum Lech. So macht Lisa viele wichtige Erfahrungen und holt rasch auf.

Große Fortschritte
„Dabei waren die Prognosen Anfangs nicht so gut“, erklärt Frühförderin Doris Dreier und lobt Lisas Konzentration und Ausdauer. Die Kleine balanciert sicher auf schmalen Balken und beweist beim Ballspiel eine gute Motorik und Koordination.
Lisa besucht heute den Kindergarten in Steeg und hält dort gut mit den Gleichaltrigen mit. „Im ersten Monat wollte sie so lange wie möglich dort bleiben, weil es ihr dort so gut g’fallen hat“, schmunzelt ihre Mutter und freut sich über die gute Entwicklung: „Was man früher bei ihr bemängelt hat, hat sich jetzt in ihre Stärken verwandelt!“ Rückblickend ist sie froh, sich für die Frühförderung entschieden zu haben. „Doris hat fest Lisa’s Stärken betont und sie dafür gelobt. Da ist Lisa wirklich aufgeblüht.“

Familie wird entlastet
Die Hausbesuche bezeichnet die berufstätige Mutter als große Entlastung. Die Frühförderin organisiert mit ihr Behördenwege, hält den Briefkontakt mit Spezialkliniken und hilft der Mutter und Kindergärtnerinnen, im Umgang mit der Stoffwechselerkrankung.
Inzwischen ist die Frühförderung beendet. Lisa ist im Kindergarten eines von vielen aufgeweckten Mädchen. „Auch die Ärzte sind jetzt total zufrieden“ freut sich die Mutter über den Weg, den ihr Kind nimmt. „Lisa und die ganze Familie haben sehr viel geleistet“, bestätigt auch Frühförderin Doris Dreier „Sie ist ein starkes Mädchen!“