Meilenstein am BKH Reutte

Stellten das Projekt vor: Stieg, Baron, Beck, Widmoser, Prokopp, Ladner, Schmidhofer.
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  • Stellten das Projekt vor: Stieg, Baron, Beck, Widmoser, Prokopp, Ladner, Schmidhofer.
  • hochgeladen von Elisabeth Rosen

REUTTE (lr). Psychische Erkrankungen finden heutzutage immer noch nicht ausreichende Akzeptanz und Behandlungsmöglichkeiten. Dies soll sich jetzt am BKH Reutte ändern.
In jahrelanger Vorarbeit wurde ein Projekt entwickelt, dass die psychiatrische Betreuung im Krankenhaus Reutte auf einen ganz neuen Stand heben soll.

Außerfern benachteiligt

Der Bezirk Reutte ist geographisch stark benachteiligt. „Wenn die Fahrt zu einer Behandlungseinrichtung länger als 30 Minuten dauert, wird die Wahrscheinlichkeit geringer, dass sie angenommen wird,“ erklärt Dr. Karl Stieg, Psychiatriekoordinator des Landes Tirol. Trotzdem werden schon jetzt 3-4 Patienten pro Woche mit psychischen Erkrankungen am BKH aufgenommen. Allerdings ist der Bezirk zu klein für eine eigene Abteilung oder eine Tagesklinik.
Ein Meilenstein war die unterzeichnung eines Konsiliarvertrages. Seit Mai 1992 ist daher Dr. Ludwig Prokopp für die Betreuung dieser Patienten am BKH Reutte. Dies reiche jedoch nicht aus, meint Verwaltungsdirektor Dr. Dietmar Baron: „Nun müssen wir die Betreuung intensivieren.“

Neues Modell

Daher gibt es nun am BKH Reutte einen „Psychatrie-Liaison-Dienst“ der in dieser Form einzigartig in Tirol ist. An drei Tagen in der Woche (Montag, Mittwoch und Freitag) ist Facharzt Dr. Hansjörg Widmoser vom LKH Hall in Reutte vor Ort in der internistischen Abteilung tätig. Er wird die Patienten in Zusammenarbeit mit Dr. Ludwig Prokop betreuen. „Die kontinuierliche Behandlung vor Ort ist nötig. Eine Verlegung kann eventuell bei einer Krise zu lange dauern,“ erklärt Widmoser.
Außerdem werden die Psychischen Erkrankungen immer häufiger. Man rechnet, dass 2020 Depression die am häufigsten diagnostizierte Krankheit sein wird.
Behandelt werden sollen aber nicht nur Patienten, die nur aufgrund seelischer Erkrankungen aufgenommen wurden. „Die Kluft zwischen somatischer und psychiatrischer Behandlung schließt sich,“ ist Dr. Prokopp erfreut.

Halbe-halbe

Finanziert wird das Projekt zur Hälfte vom Gemeindeverband und zur Hälfte vom Land Tirol. Nur dieses Jahr muss der Gemeindeverband die Kosten noch alleine tragen. „ Wir sind sehr froh und stolz, dass es eine weitere ambulante Betreuung in Reutte gibt. Die € 75.000,- zusätzlich zahlen wir gerne, da es richtig und wichtig ist. Nun sind wir gut aufgestellt,“ meint dazu der Obmann des Gemeindeverbandes Bgm. Aurel Schmiedhofer.

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