Motorradverkehr belastet Stanzach

Bgm. Hanspeter Außerhofer fordert Maßnahmen, um das steigende Problem mit dem Motorradverkehr in den Griff zu bekommen.
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  • hochgeladen von Günther Reichel

STANZACH (rei). Bürgermeister Hanspeter Außerhofer schildert: „Speziell an Wochenenden, wenn das Wetter schön ist, spielt es sich so richtig ab.“
Sehr zum Leidwesen der Stanzacher. Der Lärm ist teilweise unerträglich. Und die Unfälle nehmen zu.

Polizei kann wenig tun

Außerhofer ist klar, dass die Polizei hier kaum was tun kann, auch wenn sie sich noch so bemüht: „Mir hat ein Beamter einmal erzählt, sie würden ja gerne intensiver kontrollieren. Aber kaum haben sie eine Radarkontrolle aufgebaut, werden sie auch schon wieder zu irgend einem Unfall abberufen. Bis da dann alles erledigt ist, vergeht viel Zeit. Die Kontrollen bleiben auf der Strecke.“
Und wenn das nicht der Fall ist, dann beginnen sich die Motorradler gegenseitig vor den Tempo­kontrollen zu warnen.

Tempo 204 neben Radarbox

In Stanzach steht seit kurzem in Fahrtrichtung oberes Lechtal kurz vor der Ortseinfahrt eine Radarbox. Viele beginnen jetzt früher zu bremsen. In Richtung Reutte nützt das nichts: „Genau bei der Radarbox hat man bei einer mobilen Tempokontrolle einmal 204 km/h gemessen. Das ist ein Wahnsinn“, ärgert sich der Lechtaler Gemeindechef, zumal es genau hier drei Abzweigungen nach links gibt. Unfälle bleiben da nicht aus.
Erst kürzlich war Außerhofer an einem Nachmittag in seiner Heimatgemeinde bei der örtliche Tankstelle. Gegenüber befindet sich der Parkplatz eines Unternehmens. „Während einige aus der Gruppe noch getankt haben, glaubten die Anderen auf dem Parkplatz diverse Kunststücke mit ihren Motorräder fabrizieren zu müssen. Das war ein Höllenlärm. Ich bin rüber und hab gefragt, was das soll? Beim nächsten Mal machen es halt andere. So geht das nicht!“

Außerhofer fordert Maßnahmen

Der Stanzacher Gemeindechef fordert daher Maßnahmen, um das ständig steigende Problem endlich einzudämmen.
Angedacht ist im Bereich der Ortseinfahrt - von Reutte kommend - eine Parallelstraße zur Lechtalbundesstraße, welche die drei Abzweigungen in das Wohngebiet „bedienen“ könnte. Das würde vielleicht Sicherheit bringen, das Lärmproblem bliebe aber bestehen.
Außerhofer schwebt daher eine Geschwindigkeitsbeschränkung schon weit vor Stanzach vor. Dazu eine doppelte Sperrlinie und Hinweisschilder, welche auf die Linksabbieger aufmerksam machen.
Keine wirklich aufwendigen Maßnahmen, daher hofft Außerhofer, dass diese Zug um Zug umgesetzt werden.
Im Moment kochen die Gemüter in Stanzach aber zunehmend hoch:. „Wir sind ja vom Motorraddurchzugsverkehr durch das Lechtal und nach Namlos doppelt betroffen!“

Hoher Blutzoll

Dass nicht nur der Lärm zum Problem wird, sondern es hier tatsächlich im wahrsten Sinne des Wortes auch ums Leben geht, versucht er anhand von Zahlen zu verdeutlichen. Zwölf tödliche Motorradunfälle hat er in dieser Saison in Tirol recherchiert, ein Drittel davon, also vier, ereigneten sich im Bezirk Reutte und darunter waren wiederum zwei, die sich auf der Strecke zwischen Namlos und Stanzach ereigneten. „Normal ist das nicht mehr. Ich denke, da herrscht Handlungsbedarf und zwar ganz dringend“, versucht er den Ball an die zuständigen Stellen zu spielen. Denn auch wenn diese Motorradsaison langsam dem Ende entgegengeht, der Wahnsinn auf den Straßen wird 2014 garantiert fortgesetzt.

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