Ortskerne entleeren sich

LR Johannes Tratter, BH Katharina Rumpf, BR Sonja Ledl-Rossmann und REA-Obmann Alois Oberer diskutierten mit den Außerfern Bürgermeistern über die Herausforderungen des demografischen Wandels. | Foto: REA
  • LR Johannes Tratter, BH Katharina Rumpf, BR Sonja Ledl-Rossmann und REA-Obmann Alois Oberer diskutierten mit den Außerfern Bürgermeistern über die Herausforderungen des demografischen Wandels.
  • Foto: REA
  • hochgeladen von Elisabeth Rosen

REUTTE. Kürzlich kam auf Einladung der Regionalentwicklung Außerfern Landesrat Johannes Tratter nach Reutte, um mit den Bürgermeistern über Herausforderungen rund um den demografischen Wandel zu diskutieren.

Hier braut sich über ländlichen Regionen einiges zusammen. Die Demografen rechnen bis zum Jahr 2050 mit einem Bevölkerungswachstum von landesweit 12%. Unter den Bezirken liegt Innsbruck-Land mit einem Plus von 19,8% klar voran. An zweiter Stelle kommt Kufstein mit 15,9% gefolgt von Innsbruck-Stadt mit 14,4%. Bevölkerungsrückgänge werden für die Bezirke Landeck (-2,0%) und Lienz (-9,4%) prognostiziert. Mit einem mageren Plus von 4,5% rangiert das Außerfern an drittletzter Stelle. Der Anteil der über 65Jährigen wird in den nächsten Jahrzehnten auf ein Drittel anwachsen.

Gleichzeitig gibt es einen anhaltenden Trend hin zu höheren Ausbildungen. Für die vielen Maturanten und Studienabsolventen bieten ländliche Regionen nur eingeschränkt adäquate Entfaltungsmöglichkeiten. Der ländliche brain drain, also die Abwanderung von gut ausgebildeten jungen Menschen in die Städte, wird weiter anhalten. Jene, die in der Region bleiben, zieht es zusehends in den Talkessel von Reutte. Vielerorts kündigen leerstehende Häuser in den Ortszentren eine gefährliche Entwicklung an.
Mit dem Schaffen von leistbarem Wohnraum insbesondere für junge Singles bzw. junge Familien können Landgemeinden der Abwanderung ein Stück weit entgegenwirken. Eine ungebremste Neuwidmung von Bauland in den Ortsrandgebieten ist dabei der falsche Weg.
Für LR Tratter steht fest: „Der Schwerpunkt muss in der Nutzung der bestehenden Bausubstanz und in der Stärkung der Ortszentren liegen. Wichtig ist auch, dass es für die Gemeinden ein Gesamtkonzept gibt und die Instrumente der Dorferneuerung und der Wohnbauförderung gut ineinandergreifen“. Über die Dorferneuerung gibt es Förderungen für Ortskernrevitalisierungen, Architektenbewerbe und Bürgerbeteiligungsprozesse sowie für Sanierungen von Schul- und Gemeindebauten.

In eigens ausgewiesenen Revitalisierungszonen werden auch Sanierungen von leerstehenden oder teilweise ungenutzten Privathäusern gefördert. Bei der Wohnbauförderung wird die einkommensunabhängige Sanierungsoffensive fortgesetzt.
Alte Bauernhäuser fielen bei der Wohnbauförderung oft durch. Hier sagt Tratter eine Erleichterung zu: „Wenn der Nachweis erbracht werden kann, dass die energietechnischen Grenzwerte trotz hochwertiger Baumaterialen nicht zu erreichen sind, kann auf der Basis einer Enzeilfallbewertung dennoch eine Förderung gewährt werden.“

Vor dem Hintergrund einer älter werdenden Bevölkerung weist Tratter auch auf Förderungen für behinderten- und altengerechte Umbaumaßnahmen hin. Zum Thema Barrierefreiheit, thermische Gebäudesanierung, Heizsysteme und Wohnbauförderung bietet die Regionalentwicklung Außerfern eine kostenlose Sprechstundenberatung an. Termine können jederzeit unter der Tel.Nr. 05672 62387 vereinbart werden.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.