Pflacher können jetzt ruhig schlafen

Etwas mehr als fünf Jahre ist es her, da versanken Teile von Pflach im Hochwasser. Viel Arbeit wurde seither geleistet und viel Geld in die Hand genommen. Nun sollte die Gemeinde hochwassersicher sein. Am Sonntag wurde gefeiert.

PFLACH (rei). Bedeckter Himmel, aber nur leichter Regen - das Wetter erinnerte ein klein wenig an die Ereignisse vom August 2005. Auch damals war der Himmel voller Wolken, allerdings schüttete es wie „aus Kübeln“. Die Folgen von damals lassen auch heute noch viele Bürger bei Regen besorgt in den Himmel schauen und den Blick weiter auf den Lech schweifen - doch heute sollte nichts mehr passieren. „Wir haben enorme Hilfe bekommen“, freute sich Bürgermeister Helmut Schönherr über das, was seit August 2005 alles passiert ist. Dazu gehören nicht nur viele Baumaßnahmen im Gegenwert von mehreren Millionen Euro, sondern auch das Gewinnen neuer Erkenntnisse über den Lech. „Wir haben den Lech zu verstehen gelernt“, sagte Wasserbauexperte Peter Hanisch von der planenden Firma Donau-Consult. Dass sich die ursprünglichen Planungen als nicht ausreichend erwiesen, bedauerte Hanisch, „aber die Natur lehrt einen manchmal mehr, als man sich vorstellen kann.“

In den vergangenen fünf Jahren ist aber tatsächlich viel passiert. Heute kann um 1/3 mehr Wasser den Lech hinunterrinnen als 2005 und die Pflacher bleiben trotzdem unbeschadet. Erhöhte Dämme, größere Pumpenleistungen und vor allem die Aufweitung der Lechbrücke machen es möglich.

„Sie sollten jetzt ruhig schlafen können. Wir haben alles Menschenmögliche getan“, versicherte Hanisch. Besonders wichtig schien dem Experten daran zu erinnern, „dass Sie trotz umfassender Verbauungen nach wie vor ein Naturjuwel vor der Haustüre haben.“

LHStv. Anton Steixner zeigte sich zufrieden mit dem Geleisteten: „Hier wurden in den vergangenen Jahren über acht Millionen Euro investiert. Das sind einige Feuerwehrhallen und Gemeindehäuser. Wenn man das Geld aber ‚im Boden vergräbt‘, sieht man es nicht.“ Für ihn dennoch gut angelegtes Geld: „Investitionen in die Sicherheit sind Investitionen in ein Grundbedürfnis.“ Deshalb bringe das Land Tirol jährlich 60 bis 70 Millionen Euro für Sicherungsmaßnahmen auf.

Ein besonderes Dankeschön erging bei der Feier an DI Wilfried Schiemon vom zuständigen Ministerium. Er erwies sich in der Vergangenheit mehrfach als großer Freund Tirols und trug dazu bei, dass seitens des Bundes viel Geld für Sicherungsmaßnahmen bereitgestellt wurde.

Eine Vorstellung des Hochwasserprojektes finden Sie in dieser Ausgabe auf den Seiten 12/13.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.