Sonnwendkräuter

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Für alle Kräutersammler sei gesagt, dass die Sommersonnenwende am 21.06. ein Höhepunkt für viele Pflanzen ist. Die Sonnenenergie ist am höchsten in ihnen, und besonders in der kalten dunklen Winterzeit sind das Pflanzen, die heilsam auf Seele und Körper wirken und ihr gespeicherte Sonnenenergie an uns abgeben. Da wo wir es am nötigsten haben.

Zu den bekanntesten Pflanzen gehört an erster Stelle das sonnendurchtränkte Johanniskraut, das vor allem antidepressiv wirkt und entzündungshemmend. Seine Blüten sollen etwas vom Blut des geköpften Heiligen enthalten (laut Storl). Desweiteren Arnika, Christophskraut, Beifuß, Eisenkraut, Kamille (= die Augenbrauen Baldurs), Holunderblüten, Schafgarbe, Gundelrebe, Blutwurz, Bärlapp, Ringelblume, Königskerze, Kümmel.

Arnika: Der Beiname von Arnika ist „Wohlverlei“ und kommt von WULVELEIE, d.h. Wulve (Vulva) und Leie.
Das Wort LEI kommt aus dem Gallischen und bedeutet dort eine ganz bestimmte Liedform , die aus ungleichen Strophen bestand und sehr ausgelassen war, zu der man vor allem tanzte - und zwar keinen Rundtanz, sondern einen temperamentvollen gesprungenen, ekstatischen Tanz - wohl ähnlich unserem Veitstanz.
Es gibt aber auch LIA, das altirisch "Stein, Fels" bedeutete.
Wulveleie oder vielleicht auch VULVA-LEI verbindet etymologisch mehreres: zum einen vielleicht einen lebengebärender Stein, an dem getanzt und gesprungen wurden und an dem vielleicht auch genau diese Arnica blühte. Es gibt ja heute noch die vielen bekannten Wolfgangsteine
Passenderweise wurde die Arnica, das "Wolfskraut", um die Felder gesteckt.
Das hatte eine ganz besondere Bewandtnis.
Die Kraft der Getreidepflanzen nannte man "KORNWOLF".
Ohne ihn verdorrten die Getreidepflanzen. Deswegen mußte man ihn aufs Feld bannen, damit er nicht weggehen konnte.
Und das Bannen wurde mit der Wolfspflanze Arnika gemacht, die man an den vier Ecken des Feldes in die Erde steckte.
Wenn man dann im Spätsommer die letzen Garben schnitt, versammelten sich die Schnitter und riefen: "Jetzt fangen wir den Wolf!"
Frauen scheuten sich die letzte Garbe zu binden, denn da "ist der Wolf drin".
Oft wurde auch die letzte Garbe in Form eines Wolfes gebunden und in den Wald gebracht.
Dazu entfernte man dann die Arnikapflanzen und bedankte sich für ihren Bannschutz.

Christophskraut:
Das Christophskraut ist auch ganz eng verbunden mit dem Wolfsschamanismus. Es ist ein "Wolfsgewächs" das viele Synonyme hat wie z.B. "Wolfswurz", "Wolfskraut", "Wolfsbeere", "Teufelsbeere".
Benannt ist das Christophskraut nach dem heiligen Christophorus, den wir an vielen Flüssen abgebildet sehen.
Es ist der Riese, der das Christuskind auf der Schulter durch das Wasser trägt.
In den ursprünglichen Darstellungen der griechisch-ortodoxen Krichen war er ein Wolfs- oder Hundeköpfiger Riese aus dem Land der Kynokephalen (= der Hundsköpfigen).
Im ganzen heidnischen Vorderorient wurde er als Gottheit verehrt.

Christophorus ist ein typischer Schwellenhüter, der die Schätze der übersinnlichen Bereiche vor frevelhaften Übergriffen schützt, und auf der anderen Seite sie den Reinen und Unschuldigen zugänglich macht.
Er ist ein archetypischer Schamane, der jetzt in christlicher Verkleidung den Fluß überquert, welcher das Diesseits vom Jenseits trennt.

Der botanische Name des Christophskrautes lautet "Actaea" nach Akteion, dem griech. Jüngling der aus Versehen Artemis nackt baden sah und dafür dann zur Strafe von ihren "HUNDEN" lebendig in Stücke zerrissen wurde.

Dieses Christophskraut ist eine der beiden heiligsten Pflanzen der Cheyenne-Indianer, und sie sehen in ihr den Geist ihres größten Schamanen, nach dem sie die Pflanze auch benennen.

Das Sternbild Orion liegt zwischen zwei Sternen. Der eine ist der Stern des roten Wolfs (=Aldebaran) und der andere ist der Stern des weißen gehörnten Wolfes(=Sirius).
Diese beiden Wölfe, der rote und der weiße, saßen dem Urschamanen einst in der Höhle der Großmutter zur Seite.

Ein Sonnwendritutal mit der Theaterfrau Claudia Lang findet heute, 21.06.2013 ab 20:00 h am Gutshof Schluxen, Unterpinswang statt.

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