Lehre
Talentcard: Bei diesem Test gibt es kein schummeln

WK-Leiter Wolfgang Winkler | Foto: Reichel

REUTTE (rei). Der beste Freund wird Zimmermann. Und wenn der das gut findet, kann es für einen selber nicht schlecht sein. Talent hat man sowieso, das weiß man vom Baumhausbauen.
Dabei haben die Eltern das Gefühl, dass der Sohnemann viel besser zum Koch geeignet wäre. Er steht doch so gerne mit der Mama am Herd, jedenfalls dann, wenn ihn niemand aus der Clique sieht. Kenne Sie solche Probleme bzw. Situationen? 

Ein "unbestechlicher" Test

Die Wirtschaftskammer bietet hier in enger Zusammenarbeit mit den Schulen einen speziellen Test an, die "Talent-Card". Dabei handelt es sich um einen Potenzialanalyse, welche Begabungen, Stärken und Fähigkeiten der Jugendliche aufzeigt. "Tricksen" ist dabei nicht möglich. Die gestellten Fragen und Aufgaben sind sehr komplex. Zusammenhänge lassen sich kaum erkennen und so bekommen die jungen Damen und Herren am Ende oft ein Ergebnis präsentiert, das so manch eine/n zum Staunen bringt, bei näherer Betrachtung aber doch "ins Schwarze" trifft.

Gute Erfahrungen

"Wir haben mit der Talentcard sehr gute Erfahrungen gemacht", erklärt der Leiter der Wirtschaftskammer Reutte, Wolfgang Winkler. Er freut sich, dass es gelungen ist, diesen Test ins Außerfern zu bringen. Früher mussten interessierte SchülerInnen nach Innsbruck fahren, um den mehrstündigen Test zu absolvieren. Und das nicht nur einmal, sondern zweimal. Denn fixer Bestandteil des Test ist ein abschließendes Beratungsgespräch, zu dem auch die Eltern eingeladen werden.

Gut investiertes Geld

Inzwischen wird dieser Test auch im Bezirk Reutte angeboten. Dazu kommen die Betreuer an die Schulen. Die Termine werden zeitgerecht bekannt gegeben. Die Kosten betragen 196 Euro. "Die Wirtschaftskammer unterstützt die Eltern aber mit einer 50-prozentigen Förderung", hat Winkler gute Nachrichten für die Eltern. Bleiben also noch 98 Euro Selbstbehalt übrig. Gut investiertes Geld, findet Winkler, "es geht um die Zukunft der Kinder!"
Nach dem dreistündigen Analyseverfahren werden die Antworten ausgewertet. Bei einer etwa einstündigen Nachbesprechung bekommen die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte dann einen Überblick, wo die wahren Talente und Neigungen liegen.
Da spielt es dann keine Rolle mehr, ob im Freundschaftskreis ganz andere Berufe gewählt werden oder ob der Sohn daheim gerne mit der Mama kocht. Gut möglich, dass - zunächst völlig unerwartet - eine Ausbildung im Gesundheitsbereich empfohlen wird. Die Ergebnisse sorgen jedenfalls häufig für so manch erstauntes "was, echt jetzt?"
Ob die Ratschläge und Tipps umgesetzt werden, liegt am Ende aber natürlich im Entscheidungsbereich der Jugendlichen.

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