Traurige Bilanz: Gewalt an Frauen steigt

REUTTE (filo). Allein 2017 wurden 18.860 Opfer familiärer Gewalt von den Gewaltschutzzentren und Interventionsstellen betreut. 83% der unterstützten Klientinnen waren Frauen und Mädchen, 88% der Gefährder waren männlich. Jede 5. Frau erlebt ab ihrem 15 Lebensjahr physische und/oder sexuelle Gewalt. Laut polizeilicher Kriminalstatistik gab es 54 Tötungsdelikte, davon 36 im Familienkreis. in 24 Fällen waren Opfer Frauen. In der ersten Jahreshälfte 2018 gab es bereits 16 Morde an Frauen durch den eigenen Ehemann oder (Ex) Partner. Zahlen und Fakten die aufrütteln.

16 Tage gegen Gewalt
Die ,,BASIS''- Frauenservice und Familienberatung Außerfern präsentiert auch heuer wieder eine besondere Aktion ,,16 Tage gegen Gewalt an Frauen''. Eine Aktion, die die Aufmerksamkeit der Bevölkerung für dieses Thema auf sich ziehen, Nachdenkprozesse anregen und die Einsicht fördern soll, Gewaltfreiheit als höchstes Gut zu erkennen und zu leben. Wirtinnen und Wirte in Lokalen und auch Wettkneipen werden gebeten Bierdeckel die mit Bild und Wort gegen Gewalt an Frauen bedruckt sind und Flyer auf den Tischen aufzulegen, die von der BASIS zu Verfügung gestellt werden. Dies ist auch eine perfekte Gelegenheit, das Thema Gewalt auf den Tisch zubringen. Somit möchte die BASIS auch erreichen das Gastronomiebetriebe sich als Botschafter gegen Gewalt im öffentlichen Raum stark zu machen. Ebenfalls wird auch heuer wieder vom 25. November bis 10. Dezember in verschiedenen Gemeinden die blaue Flagge ,,Frei leben ohne Gewalt'' gehisst.
,,Nichts passiert wenn man was tut, aber es passiert viel wenn man nichts tut'', betonten Angelika Hörmann, Regina Karlen und Evelyn Mages. Denn das Zuhause sollte Schutz bieten, doch es ist leider für viele Frauen hierzulande der gefährlichste Ort.