Voller Einsatz gegen Tbc beim Wild

- hochgeladen von Günther Reichel
Die Tbc beim Wild im oberen Lechtal war das zentrale Thema bei der diesjährigen Trophäenschau. Jägerschaft, Politik und Behörde gaben aber klar zu verstehen, dass man an einem Strick zieht, um das Problem ein für alle Mal zu beseitigen.
REUTTE (rei). Es ist kein Problem, das Tirol betrifft, auch keines im Bezirk Reutte - die Tbc beim Rotwild bereitet einzig im obersten Lechtal Sorgen. Die „Hot Spots“ liegen im Gemeindegebiet von Steeg. Und dort will man in den kommenden Monaten alles unternehmen, damit sich die Seuche nicht weiter ausbreiten kann. Darin waren sich die Redner bei der Trophäenschau quer durch alle Interessensgebiete einig.
Es sind gravierende Einschnitte, die in den drei Jagdrevieren in Steeg geplant sind. Das Rotwild soll hier gänzlich abgeschossen werden. Wie das geht, wurde allen betroffenen und involvierten Personen am Samstagvormittag bei einer eigenen Veranstaltung in Höfen, zu der Bezirkshauptfrau Katharina Schall geladen hatte, erklärt.
Die vorgesehenen Maßnahmen haben nichts mehr mit Jagd zu tun, es handelt sich um Seuchenbekämpfung. Im Wald werden so genan nte Reduktionsgatter aufgestellt. Das Rotwild kann hinein, aber nicht mehr hinaus. Die Tiere werden in der Folge erlegt.
„Ich will keine Ausbreitung der Seuche. Daher braucht es kurzfristig Radikalmaßnahmen! Hier müssen alle mittun“, sagte Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Steixner in Reutte und forderte die Jägerschaft dazu auf, ja nicht zu tricksen! Mit ungutem Gefühl blickt Steixner in andere Regionen, etwa in Bayern, wo sich die Tbc unter dem Rotwild weit verbreitet hat. Die Folge: „Dort wird das Rotwild inzwischen als Ungeziefer angesehen!“
Rotwild bald „Ungeziefer“
Im Bezirk Reutte befindet man sich aber auf dem richtigen Weg, um es so weit nicht kommen zu lassen, davon ist Katharina Schall überzeugt. Die Abschusszahlen zum Stichtag 31. März 2011 waren gut. 2912 Stück Rotwild wurden erlegt. Das sind 155 Stück mehr als im Jahr zuvor. Die Abschussplanerfüllung lag bei 90 Prozent. Ein zufrieden stellender Wert, zumal das Außerfern mit Abstand die höchsten Zahlen in ganz Tirol zu erfüllen hat.
Die Mehrheit der Jäger und Jagdpächter sei sich der Notwendigkeit der eingeleiteten Maßnahmen bewusst, sagte Schall. Doch sie nannte auch zwei Beispiele, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Ende November 2010 habe ein Jäger bei der Behörde die Abschusserfüllung in seinem Revier gemeldet und sich zugleich bereit erklärt, in anderen Revieren beim Abschuss zu helfen. „So stelle ich mir die Zusammenarbeit vor“, so Schall. Doch sie bereichtete auch von einer Sitzung in Jägerkreisen, bei der es den Tagesordnungspunkt „Wie positionieren wir uns gegen die Behörde?“ gegeben habe.
Derartiges hörte Landesjägermeister Karl Berktold gar nicht gerne. Er mahnte alle Jäger und Jagdpächter, die Spielregeln einzuhalten. Er ortet aber durchaus die Bereitschaft bei einer großen Mehrheit, alles zu unternehmen, um die Seuche zu bekämpfen: „In einigen Jahren herrscht hoffentlich wieder Normalität in den Wäldern!“
Erster Fall bei einem Rind 1999
In die Offensive ging Bezirksjägermeister Arnold Klotz. Er erinnerte daran, dass der erste Tbc-Fall bei einem Rind 1999 in Häselgehr festgestellt wurde, es hier aber nie einen Fall beim Rotwild gegeben habe. Außerdem sei jener Tbc-Stamm, der im Lechtal vorherrscht, auch in der Steiermark entdeckt worden. „Und dafür ist das Lechtaler Wild sicher nicht verantwortlich!“
Angesichts der Brisanz des Themas geriet die eigentliche Veranstaltung, die Trophäenschau, heuer in den Hintergrund. Mit der Bilanz des abgelaufenen Jagdjahres zeigte sich Bezirksjägermeister Arnold Klotz aber sehr zufrieden.
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