Wirtshaus wurde gerettet

Reinhold Schrettl genießt im neuen Biergarten das Vilser Bergbräu.
  • Reinhold Schrettl genießt im neuen Biergarten das Vilser Bergbräu.
  • hochgeladen von Günther Reichel

VILS (rei). Die Lage könnte gar nicht besser sein: Der Schwarze Adler in Vils steht mitten im Stadtkern in direkter Nachbarschaft zu Kirche, Gemeindeamt und Stadtplatz. Dennoch war die Zukunft des traditionsreichen Betriebes massiv gefährdet.
Die früheren Besitzer wollten den Gasthof nicht mehr weiterführen. 25 Jahre lang waren Ernst und Simona Schretter am „Ruder“, dann zogen sie sich zurück. Für die einzige Stadtgemeinde im Außerfern „ein echter Unglücksfall“, wie Reinhold Schrettl sagt. Er, der die Geschichte der Stadt Vils so gut kennt wie nur wenige, weiß wovon er spricht: Vor 14 Jahren gab es 13 Gastronomiebetriebe in der Grenzstadt. Davon kann man heute nur mehr träumen. „Eine Schließung des Schwarzen Adlers wäre für Vils wirklich schlimm gewesen“, ist der Obmann des Museumsvereins überzeugt.
Also machte er sich Gedanken, wie man eine solche verhindern kann. Im Internet stieß er auf die Idee einer Betreibergesellschaft. Ein gangbarer Weg, der allerdings auf Vilser Verhältnisse angepasst werden musste. In Matthias Huter fand er einen Mitstreiter. Und dank guter Kontakte zur Vilser Wirtschaft wurden auch drei „stille Gesellschafter“ gefunden, welche das Projekt unterstützen, selbst aber nicht in Erscheinung treten.
Inzwischen ist wieder Leben ins traditionsreiche Gasthaus eingekehrt. Diverse Investitionen wurden getätigt, vieles muss noch gemacht werden. Wichtig ist aber, der Schwarze Adler ist wieder Treffpunkt für Einheimische und Gäste. Dazu trägt auch der neu gestaltete Biergarten bei.
Im Schwarzen Adler kann man gut essen - dafür sorgt Küchenchef Andreas Schwarzenbach - und natürlich auch das gute Vilser Bier, das auf der gegenüberliegenden Straßenseite gebraut wird, genießen. Für Schrettl ist klar, es gibt noch viel zu tun, um den Schwarzen Adler nachhaltig zu sichern, aber die Weichen sind gestellt.
„Da steckt viel Idealismus dahinter. Das große Geld werden wir mit dem Wirtshaus nicht verdienen. Uns ist aber wichtig, dass dieses Haus erhalten bleibt“, erläutert der Neo-Gastronom, worum es geht.
Pläne für die Zukunft hat man viele. So möchte man künftig auch wieder Gästebetten anbieten. Denn auch wenn man es nicht glauben mag, solche sind in der Grenzstadt kaum zu kriegen. Nur die Vilser Alm bietet derzeit gewerblich vermietete Gästebetten an, ansonsten scheinen nur Privatvermieter auf. „In ein bis zwei Jahren wollen wir wieder die Zimmervermietung anbieten“, gibt Schrettl die Marschrichtung vor.
An Ideen mangelt es den neuen Gesellschaftern ohnehin nicht. Es wurden diverse Themenstammtische eingerichtet, die auch mehr oder weniger gut besucht sind. Jagd, Tourismus, Wirtschaft - die Gäste kommen.
Auch die örtlichen Vereine besuchen wieder zunehmend den Schwarzen Adler. Das freut Schrettl besonders, denn die - teils sehr gut ausgestatteten - Vereinslokale in Vils wurden von den Mitglieder gut frequentiert. Jetzt wird der Schwarze Adler wieder zunehmend als Treffpunkt genützt. Täglich, außer am Mittwoch. Da machen dann alle im Schwarzen Adler einmal Pause.

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