Berggut-Gaicht-Inhaber kauft sich bei kdg ein

kdg-Chef Michael Hosp holt sich Wahltiroler Investor und übernimmt mit ihm gemeinsam die Außerferner Unternehmensgruppe, die neben einem Medienpresswerk noch ein Logistikunternehmen und ein Multimediastudio betreibt und seit Kurzem auch optische LED-Komponenten produziert.

Henrik Wentzler, seit 1999 Inhaber und Betreiber vom Berggut Gaicht in Nesselwängle im Tannheimer Tal, steigt bei kdg ein. Der 58-jährige ausgebildete Banker und Controller, der nach einer Bilderbuchkarriere im Finanzbereich noch eine Schreinerlehre absolviert und schließlich Ende der neunziger Jahre das familieneigene Berggut übernommen hatte, ist bereits seit einiger Zeit als Investor und Impulsgeber für innovative regionale mittelständische Unternehmen tätig. Der ursprünglich aus Mannheim stammende Wahltiroler möchte mit seinem Engagement gezielt langfristig Arbeitsplätze in einer besonders lebenswerten Region sichern bzw. auch neue schaffen. Bei kdg habe ihn vor allem die Wandlungsfähigkeit und der unternehmerische Geist des Managements überzeugt, so Wentzler. Dieses Unternehmen habe sich weder von den wechselvollen Gegebenheiten des Marktes noch von den lange Zeit nicht gerade günstigen Eigentümerstrukturen beirren lassen, sondern sich kontinuierlich weiter entwickelt. So ist kdg erst vor wenigen Monaten in die Spritzgussfertigung von hochpräzisen optischen LED-Komponenten eingestiegen.

Standort halten

"Es ist ja kein Geheimnis, dass die Marktzahlen bei CD und DVD schon seit Jahren rückläufig sind und die Blu-ray diese Rückgänge natürlich nicht abfedern wird. Nachdem der hochpräzise optische Spritzguss eine unserer Kernkompetenzen ist, war es uns wichtig, diese unbedingt am Standort Elbigenalp zu erhalten", erzählt kdg-CEO Michael Hosp, der bereit seit 22 Jahren im Unternehmen tätig ist. Mit der im Vorjahr gegründeten neuen Division kdg Opticomp stellt das Unternehmen nun erstmals auch optische Komponenten für LED-Lichtsysteme her. Diese Komponenten - es handelt sich dabei um mathematisch höchst kompliziert zu errechnende Freiformflächenoptiken - werden den LED-Chips vorgesetzt, um das Licht in die jeweils gewünschte Richtung zu lenken. "Der Markt der LED-Freiformflächenoptiken steht gerade erst am Anfang", erklärt Hosp, "aber natürlich war uns bald klar, dass wir den gezielten Auf- und Ausbau dieses neuen Geschäftsfeldes nicht mehr über den laufenden Betrieb finanzieren können." Daher habe er bereits seit dem letzten Jahr nach Finanzierungsmöglichkeiten gesucht, dies um so mehr, als die bisherigen Haupteigentümer der kdg - die holländisch-französischen Beteiligungsgesellschaften Valnic und Cloverfield - sich zuletzt hauptsächlich in den Bereichen Solar- und Energiewirtschaft engagiert hatten und daher nur mäßiges Interesse an einem Einstieg in den LED-Markt zeigten.

nach 17 Jahren wieder in lokaler Hand

Dass er den neuen Miteigentümer der kdg nun sogar in der Region 'gefunden' habe, freut kdg Holding-Geschäftsführer Michael Hosp ganz besonders. "Damit sind wir nach über 17 Jahren wieder in lokaler Hand." Das 1985 noch unter dem Namen Koch Digitaldisc in Elbigenalp gegründete Unternehmen wurde bekanntlich 1997 an einen holländischen Investmentfond verkauft und schloss sich schon ein Jahr später mit der holländisch-französischen Dureco zur kdg (Koch Dureco Group) zusammen. In den letzten zehn Jahren hat sich der von Michael Hosp geführte österreichische Zweig der kdg zusehends von der restlichen Unternehmensgruppe emanzipiert. Um sich im Medienmarkt möglichst breit aufzustellen, baute man in Elbigenalp und Stanzach sowohl ein äußerst erfolgreiches Multimediastudio als auch eine eigene Logistikdivision auf. Und mit dem im Vorjahr ins Leben gerufenen Start-up kdg Opticomp hat die Unternehmensgruppe nun sogar erstmals ihren angestammten Tätigkeitsbereich im Mediengeschäft verlassen.

Hosp bleibt Geschäftsführer

Der Einstieg von Henrik Wentzler in die Außerferner Unternehmensgruppe erfolgte erst vor wenigen Tagen, über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
kdg-Holding-Geschäftsführer Michael Hosp, der dem Unternehmen mittlerweile seit fast zwei Jahrzehnten vorsteht, wird die kdg auch weiterhin operativ leiten.

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