Immer weniger Junge drängen in den Arbeitsmarkt
Die geburtenschwache Jahrgänge werden zunehmend spürbar.
AUSSERFERN (rei). Wer sich derzeit überlegt, in welchem Berufsbereich er später einmal tätig werden möchte, sollte den Sozial- und Gesundheitsbereich ins Auge fassen. Wer gerne in ein Büro möchte - egal ob Bank oder ein anderer Wirtschaftsbereich - hat hingegen eher schlechte Aussichten. Insgesamt gesehen sieht es für angehende Fachkräfte derzeit aber gut aus.
Arbeitsmarktdaten 2016
Das leitet sich jedenfalls aus den Arbeitsmarktdaten für 2016 im Bezirk ab. "Der Sozial- und Gesundheitsbereich ist auch im Bezirk Reutte eine stark wachsende Branche. Die Stellenmeldungen zeigen, dass der Bedarf an ausgebildeten Pflegefachkräften bis hin zu Ärzten momentan nicht abgedeckt werden kann", erklärt AMS-Leiter Klaus Witting.
Im Bereich Handel ging es mal eben so - da waren 2016 zwar mehr Stellen gemeldet als 2015, insgesamt stagnierte die Zahl der Arbeitsplätze aber.
Schlechter sah es im Bürobereich aus. Witting: "Die rückläufige Ertragssituation des Bankensektors war 2016 weiter spürbar. Gekoppelt mit den Restrukturierungsüberlegungen bei der Planseegruppe im Jahr 2016 führte dies zu einer weiteren Verschärfung der Arbeitsmarktsituation im Bürobereich."
Mittlerweile sind die rückläufigen Geburtenraten aber deutlich spürbar. Junge Menschen, die sich für eine Lehre entscheiden, haben es dadurch insgesamt gesehen gut. Die Zahl der Lehrstellensuchenden geht zurück, die Zahl der Ausbildungsplätze steigt. Weiterführenden Schulen und Lehrbetriebe konkurrieren als Folge davon immer stärker.
Berufswunsch leichter erfüllbar
Was gut für junge Damen und Herren ist, stellt für die Betriebe ein zunehmendes Problem dar. Einige Wirtschaftsbereiche, speziell im Tourismus, Handwerk und Gewerbe, haben immer häufiger mit der Facharbeiterproblematik zu kämpfen.
Was das bedeutet, erklärt Klaus Witting so: "Für Jugendliche ergibt sich daraus, dass es leichter wird einen angestrebten Schul- oder Ausbildungsplatz zu bekommen. In Summe gesehen, verschlechtert sich dadurch aber die Facharbeitersituation im allgemeinen."
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