Rösterei Huangart
Simon Lingscheidt bringt Spezialitätenkaffee nach Reutte

Am liebsten trinkt der 43-Jährige einen Filterkaffee im Handaufguss aus Äthiopien.
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  • hochgeladen von Evelyn Hartman

BEZIRK REUTTE (eha). Simon Lingscheidt bringt den Außerfernern am Morgen den richtigen Schwung, macht die Auszeit am Nachmittag erst komplett und sorgt für den nötigen Kick, wenn am Abend das Tief einsetzt. Nein, der gebürtige Stuttgarter ist weder Ernährungsberater noch Fitnesstrainer, er ist Kaffee-Röster, und zwar der einzige in der Umgebung. Mit seiner kleinen, aber feinen Kaffeerösterei "huangart - feine Kaffeeröstung" auf der Kög in Reutte hat Simon seine Leidenschaft zum Nebenberuf gemacht. Der 43-Jährige hält mir eine Packung frisch gerösteter Bohnen vor die Nase und drückt eine Duftbrise heraus. „So muss Kaffee riechen“, sagt er. "Die Faszination für Kaffee begleitet mich schon lange, die Faszination des Kaffeeröstens entdeckte ich durch Zufall vor sechs Jahren, als mir ein Freund aus Frankfurt ein Päckchen Rohkaffee zum Selberrösten gegeben hat", erklärt Lingscheidt und blickt in seiner Rösterei umher, kaum glaubend, was sich seither getan hat.

Kaffee ist nicht gleich Kaffee
Keine Frage, der Mann kennt sich aus mit den Bohnen, die eigentlich Samen sind, und für mich so etwas wie ein Grundnahrungsmittel. Ursprünglich kommt Simon aus Stuttgart. Hauptberuflich ist er bei IBF in Vils tätig. Die Liebe hat ihn in unsere Region verschlagen. Zuhause in der Wohnung röstete er die ersten kleinen Chargen seiner Kaffees. Vor zwei Jahren ergab sich dann die Gelegenheit, im Elternhaus der Frau eine Rösterei zu eröffnen. Simon bietet dort auch Verkostungen und Workshops an. "Die Kunden sollen einen neuen Bezug zu dem Produkt Kaffee bekommen. Kaffee ist nicht gleich Kaffee - das möchte ich vermitteln", erläutert er. Persönlich möge der 43-Jährige am liebsten einen Filterkaffee im Handaufguss aus Äthiopien mit fruchtig-floralen Aromen.

Qualität ist oberstes Gebot
Lingscheidt bezieht beste Rohkaffeequalitäten aus der ganzen Welt von kleinen Plantagen und verarbeitet die Bohnen in spezieller Trommelröstung. Das Herzstück in seiner Wirkstätte ist die kleine Trommel-Röstmaschine, die beinahe täglich zum Einsatz kommt. "Die Kaffeebohnen werden sortenrein knapp 20 Minuten bei geringer Temperatur geröstet. Die lange Röstzeit fördert den Abbau der Chlorogensäure im Kaffee und macht ihn magenschonend. Im Gegensatz zur Industrie, die diesen Vorgang in drei Minuten bei 600 Grad vollzieht", verrät Simon. Zudem komme dort oft Kaffee zum Einsatz, der minderwertig sei, vermengt mit so manch anderen Sachen. Holzstückchen, Papier und kleine Steinchen habe er in solchen Bohnen öfter gefunden. „Dass dieser Kaffee nicht schmecken kann, ist eigentlich klar“, betont er. Als besonderes Wiedererkennungszeichen tragen seine Kaffees Namen wie "Bertl", "Hansi", "Midi" oder "Christl", und der Name "Huangart" soll das gemütliche Beieinandersein widerspiegeln.

Kaffeetrend: Cold Brew
Zum Schluss verrät er noch einen neuen Trend: Eiskaffee war gestern, heute trinkt man Cold Brew, kalt gebrühten Kaffee, oder auch Mixgetränke mit Gin oder Säften.
Mehr Infos zu "Huangart - feine Kaffeeröstung" finden Sie unter: www.huangart-kaffee.at

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