Kabarett
Alfons kommt mit dem Doppelhammer ins Innviertel

Alfons Doppelhammer aus Straubing besucht Mattighofen, Schärding und Peuerbach.  | Foto: Andreas Janich
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  • Alfons Doppelhammer aus Straubing besucht Mattighofen, Schärding und Peuerbach.
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2017 gewann er bei seiner Bühnenpremiere auf Anhieb die niederbayerische Witzemeisterschaft, in Österreich ist der 39-Jährige durch die Puls 4-Show „Sehr witzig!?“ bekannt geworden. Die Rede ist von Kabarettisten Alfons „Fonse“ Doppelhammer aus Straubing (Bayern).

Im Interview spricht der zweifache Vater, der nun nach Mattighofen, Schärding und Peuerbach kommt, über seine Bühnenshow und Humor in Krisenzeiten. Vorsicht: Das geschriebene Wort weicht sehr stark vom niederbayrischen „Fonse“-Dialekt ab. Daher hier und hier ein Video zur Person.

Guten Tag Herr Doppelhammer! Heute schon einen Witz erzählt?
Doppelhammer: Ja, tatsächlich. Witzeerzähler zu sein ist Fluch und Segen zugleich. Jeder möchte immer sofort einen Witz von mir, und da ich es liebe, in lachende Gesichter zu sehen, überlege ich mir morgens daher immer ein, zwei Witze für den Tag. Also definitiv mehr Segen!

Wie kann man sich das Leben eines Witzeerzählers vorstellen? Stehen Sie morgens auf und erzählen Ihrer Frau gleich den neuesten Witz?
Meine Frau ist tatsächlich die Leidtragende. Mit irgendwem muss ich die Witze beziehungsweise die Bühnenshow ja proben. Meine Frau kennt mein Bühnenprogramm schon in- und auswendig. Ansonsten gilt aber: Privat ist privat und Bühne ist Bühne.

Wie viel Arbeit steckt dahinter?
Die Bühnenshow probe ich zusätzlich zu den Auftritten einmal pro Woche. Diese dauert rund zweieinhalb Stunden und enthält über 200 Pointen. Es werden aber nicht nur Witze erzählt, sondern es wird gezaubert, die Zuschauer bekommen Witzegedichte und Geschichten aus meinem Alltag zu hören. Aja genau: Pyrotechnik habe ich - sofern erlaubt - auch im Gepäck. Da steckt schon ordentlich Arbeit dahinter, aber die Menschen zahlen auch Eintritt dafür, außerdem mache ich das leidenschaftlich gerne.

Wie oft haben Sie ihr Programm bereits präsentiert?
Ich habe damit begonnen und dann kam Corona. Mittlerweile habe ich es rund 80-mal aufgeführt. Für die Erarbeitung des ersten Programms habe ich eineinhalb Jahre benötigt. Die zweite Bühnenshow ist in Arbeit. 2024 sind größere Veranstaltungen geplant, da soll dann auch ein Musikkabarettist dabei sein.

Durch diverse TV-Shows ist Ihr Bekanntheitsgrad deutlich gestiegen. Wie hat sich Ihr Alltag dadurch geändert?
Zu 100 Prozent. Nur wenn ich daheim bin, ist es wie immer. Bei uns im Dorf kennt mich ja jeder. Ich bin ein „Wirtshausbub“ und war schon als kleiner Bub einer, der bei Hochzeiten und Feste ständig Witze erzählte. Durch Social Media ist es nun so, dass ich in Bayern sehr oft um Selfies gebeten werde. Das Schönste ist aber, dass ich jetzt einen eigenen Biersponsor habe. Eigentlich könnte ich jetzt aufhören, besser kann es gar nicht mehr werden (lacht).

Gibt es beim Witze-Erzählen eine Grenze?
Natürlich muss ich gut nachdenken, was ich sage. Speziell bei meinen Videos, wo ich teilweise schon eine Million Menschen erreiche, muss ich da aufpassen. Es ist allerdings auch so, dass viele Witze von Vorurteilen und Klischees leben. Wer einen Witz übel nimmt, der hat ihn meist nicht verstanden. Beamtenwitze sind da ein gutes Beispiel. Aber eins ist mir wichtig: Keiner im Publikum darf sich verletzt fühlen. Was gar nicht geht, auch nicht am Stammtisch, ist Rassismus!

Wie oft haben Sie einen schlechten Tag, wo Ihnen nicht nach Witzen zu Mute ist?
Natürlich habe ich schlechte Tage. Doch da Stufe ich dann immer ein, warum ich schlecht gelaunt bin. Habe ich am Vortag ein Bier zu viel getrunken, sehe ich keinen Grund, warum ich „granteln“ sollte. Ist was mit den Kindern, weil die zum Beispiel krank sind, belastet das natürlich auch mich. Das thematisiere ich auch in meinem Programm. Grundsätzlich finde ich: Wir nörgeln zu viel herum. Natürlich haben einige von uns „ein schweres Packerl zu tragen“, doch die meisten jammern auf hohem Niveau.

Seit drei Jahren schlittern wir gefühlt von einer Krise in die nächste! Wie wichtig ist Humor in diesen Zeiten?
Corona ist für viele meiner Kollegen eine Vorlage, ich blende es fast komplett aus. Die Menschen sollen zu mir kommen, um all den Müll, den man aktuell hört, oder gehört hat, zumindest für zwei, drei Stunden zu vergessen. Die Menschen sollen lachen und Spaß haben, der Alltag kommt schnell wieder. Generell bin ich in meinem Programm sehr unpolitisch.

Was erwartet das Publikum in Schärding, Mattighofen und Peuerbach?
Es wird 100 Prozent „Fonse“ Doppelhammer geben, der endlich nach Österreich einreisen darf. Ich freue mich riesig. Ich war ja auch schon bei der „Barbara Karlich-Show“ eingeladen, aufgrund der Coronabestimmungen war damals ein Kommen allerdings nicht möglich. Die Zuschauer erwartet ein abwechslungsreiches und humorvolles Kabarett, bei dem ich mich auch selber auf die Schippe nehme. Am Ende will ich den Menschen aber auch eine Botschaft mitgeben, die lautet: „Nehmt euch selber nicht zu ernst und versucht in allen Lebenslagen ein bisschen optimistischer zu bleiben.“

Letzte Frage beziehungsweise Aufforderung: Erzählen Sie uns einen Österreicher-Witz!
Aber nur unter Protest, ich will ja lieb empfangen werden (lacht). Mein Motto lautet: Österreicher sowie Bayern lachen über sich selber. Gemeinsam lachen wir über die Preußen. Aber nun der Witz: Zwei Österreicher, einer davon mit einer Medaille um den Hals, treffen sich am Stephansplatz und unterhalten sich. „Warum hast du eine Medaille um?“, fragt der eine. „Ich habe bei einem Mathematik-Wettbewerb mitgemacht“, erwidert der andere. „War der schwer?“ „Nein, eigentlich wurde nur gefragt was 7 x 7 ergibt und ich bin mit 26 Zweiter geworden“.

Zur Sache:

Tickets hier erhältlich.

Alfons Doppelhammer aus Straubing besucht Mattighofen, Schärding und Peuerbach.  | Foto: Andreas Janich
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