Vom Krankentransport bis zum Notfall
So sieht ein Vormittag der Rettungssanitäter in Ried aus

- Dank der vielen Freiwilligen ist immer jemand da, wenn Hilfe benötigt wird.
- Foto: RK Ried
- hochgeladen von Lisa Nagl
RIED (schi). Donnerstag, 7 Uhr – Schichtbeginn. Es ist ruhig in der Rettungsdienststelle Ried. Die Kollegen von der Nachtschicht fahren nach Hause, Christian Dobler-Strehle und Tobias Gaisbauer machen ihren Rettungswagen für den heutigen Tag startklar. "Wir kontrollieren immer zu Schichtbeginn, ob alles da ist, wo es hingehört. Im Notfall kann man es sich nicht erlauben, manche Dinge nicht dabei zu haben", erklärt Gaisbauer. Er ist seit November Zivildiener beim Roten Kreuz und war davor schon zwei Jahre freiwilliger Rettungssanitäter.
Vormittags Krankentransport
In der Zwischenzeit hat Dobler-Strehle den Rettungswagen bei der Leitstelle angemeldet. Es dauert nicht lange, dann kommt der erste Einsatz: Krankentransport vom Seniorenheim ins Krankenhaus. "Vormittags besteht unsere Hauptaufgabe meistens daraus, Patienten von und zum Krankenhaus zu transportieren. Sie haben dort Arzttermine und können nicht selbst fahren", sagt Dobler-Strehle. Er hat vor elf Jahren als Zivildiener beim Roten Kreuz angefangen. Mittlerweile ist er Berufssanitäter und 48 Stunden in der Woche im Einsatz. Nebenbei studiert er in Linz. Diesen Vormittag rücken sie noch dreimal aus um Patienten zum und vom Arzt zu transportieren.
Blaulichteinsatz in Utzenaich
Kurz vor Mittag – Gaisbauer und Dobler-Strehle sind gerade auf dem Weg in die Dienststelle – plötzlich ein Funkspruch: "Notruf Utzenaich, Türöffnung mit Verdacht auf verletzte Person." Nun muss es schnell gehen. Dobler-Strehle schaltet Blaulicht und Martinshorn ein, Gaisbauer bereitet die Ausrüstung im hinteren Raum des Krankenwagens vor. Mit rasender Geschwindigkeit lenkt der Berufssanitäter den Rettungswagen sicher durch den Verkehr der Rieder Innenstadt. In Rekordzeit kommen sie am Einsatzort in Utzenaich an. Beim Aussteigen weiß jeder genau was zu tun ist: Beide schlüpfen in ihre Handschuhe, danach schnappt sich einer den Rucksack, der andere den Defibrilator.
Die Pflegerin der vermutlich verletzten Dame hinter der Tür kann sich nicht erklären, warum sie nicht öffnete. Da die Wohnung im Erdgeschoss liegt, können die Feuerwehrleute und Sanitäter hineinschauen. Niemand zu sehen. Keiner weiß, wo die Dame ist, hatte man sie am Vormittag ja noch gesehen. Die inzwischen eingetroffene Polizei erreicht schlussendlich die Enkelin. Diese gibt Entwarnung. Ihr Freund hat sie zum Seniorenstammtisch gefahren. Den Termin mit der Pflegerin hat sie vergessen. Ein unerwarteter, aber guter Ausgang für alle Einsatzkräfte.
Freiwilligkeit wird großgeschrieben
Bei der Fahrt in die Dienststelle erzählt Dobler-Strehle noch von der großen Bereitschaft am freiwilligen Dienst als Rettungssanitäter des Roten Kreuz: "In der Dienststelle Ried sind wir elf Berufssanitäter, zehn Zivildiener und etwa 230 bis 250 Freiwillige. Es ist schön zu sehen, dass sich so viele Menschen für das Wohl anderer einsetzen." Für Dobler-Strehle geht es nun weiter nach Linz in die Universität. Gaisbauer fährt mit einem Kollegen bis 19 Uhr weiter, dann ist Schichtende.


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