Obernberg: Gemeinde wehrt sich gegen Attacken wegen Zebrastreifen-Aus
Die Innviertler Gemeinde Obernberg hat, bis auf einen, keine Zebrastreifen mehr. Der Bürgermeister, die Gemeindevorstände und Fraktionsvorsitzenden wehren sich nun in einem offenen Brief gegen Kritik.
OBERNBERG. (schi) Zur Erinnerung: Bei einem straßenpolizeilichen Lokalaugenschein im Mai wurden die vorhandenen Zebrastreifen in Obernberg als "nicht mehr der Norm entsprechend" befunden. Die 90.000 Euro für eine Sanierung hätte die Gemeinde selbst tragen müssen. Da der kleine Ort sich nicht im Stand sah, die finanziellen Mittel selbst aufzubringen, beschloss der Gemeinderat alle Zebrastreifen zu entfernen – bis auf den bei der neuen Mittelschule (den ausführlichen Bericht finden Sie hier).
Gemeinde setzt sich zur Wehr
Doch das nun fast Streifen-freie Ortsgebiet trifft offenbar nicht bei allen Bewohnern der Gemeinde auf Zuspruch. In einem offenen Brief sprechen die Gemeindeverantwortlichen von "Attacken und Beschimpfungen gegen Ortsvertreter". Sie seien wegen Erneuerungen und Sanierungen, die zuletzt getätigt wurden, kritisiert worden.
Im offenen Brief ist von der Adlerwarte, der ehemaligen Grenze und dem Freibad die Rede: "Eine Adlerwarte leisten sie sich, die ehemalige Grenze verschönern sie, ein Freibad betreiben sie, aber Zebrastreifen können sie sich nicht leisten", habe die Kritik gelautet.
Dies empfanden die Gemeindeverantwortlichen als persönliche Angriffe, weshalb sie in dem offenen Brief die Bevölkerung nun um Geduld ersuchen: "Für uns als Fraktionen ist es nur bedenklich, nicht einmal drei bis vier Monate Zeit zu bekommen, ein schon in Arbeit befindliches Verkehrskonzept in Ruhe ausarbeiten zu können."
Kritiker sollen sich engagieren
Die Gemeindevertreter stellen im Schreiben klar, dass die "Zebrastreifen die nicht mehr der Norm entsprechen" und laut Oberbehörde und Verkehrsexperten eine große Gefahr darstellen. Sie hätten keine andere Wahl gehabt, als die Zebrastreifen zu entfernen. Kritikern geben die Ortsvertreter noch mit auf den Weg, sich "bei der nächsten Wahl bei einer der Fraktionen zu bewerben oder sich bei Vereinen oder sonstigen Institutionen zu engagieren".
Die Stellungnahme der Fraktionen und des Gemeindevorstands finden sie hier.
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