Bernhard Öttl, Bürgermeister von Reichersberg
"Wir wollen nun alle Skeptiker überzeugen!"

Aufgrund der Corona-Bestimmungen fand die Gemeinderatssitzung nicht im neuen Gemeindeamt, sondern im Veranstaltungszentrum Stift Reichersberg statt. | Foto: BRS
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Gemeinderat von Reichersberg stimmte mit 13 Pro und 6 Gegenstimmen der Umwidmung von 32 Hektar landwirtschaftlichem Grund mehrheitlich zu.

REICHERSBERG. „Jetzt werde ich richtig drawig. Ich habe viel Herzblut in den Wirtschaftsparkt Reichersberg gesteckt und bin froh, dass wir die Zustimmung des Gemeinderates erhalten haben. Die Entscheidung ist ein Schritt in die richtige Richtung. Allen Gegnern versichere ich, dass wir sehr sorgsam mit den Flächen umgehen werden", so Johann Weirathmüller, Hauptgesellschafter der Wirtschaftspark Innviertel Reichersberg GmbH.

"Wollen Skeptiker überzeugen"

Die Entscheidung im Gemeinderat wurde mit Spannung erwartet, da der nötigen Einleitung des Umwidmungsverfahrens erst im zweiten Anlauf zugestimmt wurde und es zahlreiche negative Einsprüche von Nachbargemeinden, der Umweltanwaltschaft sowie privaten Interessensgemeinschaften gab. Im Vordergrund standen dabei vor allem Bedenken bezüglich Bodenverbrauch und Verkehr. „Wir werden jetzt die Ärmel hochkrempeln, um alle Skeptiker zu überzeugen, dass der Wirtschaftspark Reichersberg ein Vorzeigeprojekt sein wird. Es geht dabei auch um die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder. Natürlich hätte auch die Erhaltung des Bodens seine Berechtigung gehabt. Wir haben im Vorfeld der Entscheidung lange darüber diskutiert. Meiner Meinung nach macht es aber mehr Sinn, einmal 32 Hektar umzuwidmen und zu bebauen als zehn Mal drei Hektar“, so Reichersbergs Bürgermeister Bernhard Öttl. Nachsatz: „Alles hängt nun davon ab, ob die Umwidmung bis 1. April zustande kommt, denn der Optionsvertrag auf den Grund läuft im März aus. Wichtig ist noch zu betonen, dass die Flächen auf Betriebsbaugebiet B und nicht auf Industriebaugebiet umgewidmet werden sollen. Wir wollen hier einen Standort für innovative Betriebe, gerne aus den Bereichen Forschung und Technik schaffen. Auch ein Campus ist nicht ausgeschlossen“, so Öttl.

Allen gerecht werden

Im nächsten Schritt gilt es nun laut Öttl, einen Bebauungsplan zu realisieren, der den Bedürfnissen der Anrainer, der Landwirte, der angrenzenden Gemeinden Ort und St. Martin sowie der Wirtschaftspark Reichersberg GmbH gerecht wird. Dabei kommt ein bereits beschlossenes Leitbild zum Tragen, das aus den fünf Kategorien Anrainerschutz, Umweltschutz, Mobilitätskonzept, Kommunikation und Mitsprache sowie Aufenthaltsqualität besteht und über 20 konkrete Maßnahmen vorsieht.

Negative Einwände

Negative Einwände kamen im Vorfeld unter anderem von der Gemeinde Ort im Innkreis. „Unsere Gemeinde ist vor allem durch den Verkehr betroffen. Geplante Ampelketten sind recht und gut, aber weniger Autos werden es dadurch auch nicht. Weiters läuft seit vier Jahren ein Verfahren mit dem Verfassungsgerichtshof, da sich aus verkehrstechnischen Gründen in Ort kein Hofer ansiedeln durfte. Es ist ein Widerspruch in sich, dass unsere Verkehrssituation kein Lebensmittelgeschäft, aber ein großes Betriebsbaugebiet verträgt“, so Walter Reinthaler, Bürgermeister von Ort. Von der Entscheidung des Gemeinderates nicht begeistert ist auch eine Interessensgemeinschaft mehrer betroffener Anrainer und Bürger: "Die Vorstellung in der Gemeinderatssitzung war für die Bevölkerung ein Schlag ins Gesicht. Der Erhalt der Lebensqualität wurde als zweitrangig deklariert und das Gefühl vermittelt, dass man als Bürger zweiter Klasse gehandelt wird", so die Interessensgemeinschaft in ihrer schriftlichen Stellungnahme. Der Verein "prodialog", der das Projekt Wirtschaftspark Reichersberg stets mitverfolgt, fordert künftig mehr Bürgernähe und Transparenz: "Ab jetzt werden die Projektverantwortlichen an ihren Taten gemessen und nicht am Projektmarketing. 
Die Zahl von mehr als 250 Einwendungen, vor allem jene aus den Nachbargemeinden, unterstreicht unsere langjährige Forderung nach transparenter Kommunikation. Auch die Einbindung der Anrainer muss in der nächsten Projektphase mehr an Bedeutung gewinnen. Die dort lebenden Menschen erwarten sich Lösungen zu bereits vorhandenen Herausforderungen  wie Verkehrs- und Emissionsbelastung und sind bereit, ihre Ideen aktiv miteinzubringen, um ihren Lebensraum positiv weiterzuentwickeln."

Zur Sache:

  • Die Wirtschaftspark Reichersberg GmbH gehört zu 65 Prozent 33 Gemeinden des Bezirkes Ried und zu 35% Prozent der Gemeinde Reichersberg. Geschäftsführer ist Christoph Schöndorfer.
  • Beispiele für Maßnahmen des Leitbildes sind ein Sicht- und Lärmschutz für Anrainer, die Minimierung von Bodenversiegelung durch Einschränkung oberirdischer Auto-Abstellplätze, eine für die Betriebe verbindliche Nutzung nachhaltiger Energieformen wie Solar- und Photovoltaikanlagen, eine neue Bahnhaltestelle mit Geh- und Radwegeanbindung sowie eine zentrale Parkgarage im Nahbereich der Bahn. Weiters sollen Gastronomie- sowie Sport/Freizeiteinrichtungen und soziale Infrastrukturen wie eine Kinderbetreuung entstehen und von den Mitarbeitern der Betriebe, aber auch von den Anrainern genutzt werden.
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