Richard Kinzl vom Biohof Geinberg
"Regionalität und Nachhaltigkeit sind uns sehr wichtig"
In Geinberg baut der "Biohof Geinberg" auf einer Fläche von zirka elf Hektar ein Glashaus für den Anbau von biologischem Fruchtgemüse. Wir haben mit Richard Kinzl, zuständig für Vertrieb und Marketing, über dieses beeindruckende Projekt gesprochen.
Wie ist der aktuelle Stand der Bauarbeiten bei Ihrem riesigen Glashaus in Geinberg?
Die Arbeiten im Innenbereich schreiten zügig voran. Im Gewächshaus werden die letzten Arbeiten erledigt, damit Anfang Jänner die Auspflanzung erfolgen kann. Geplant sind zwei Sorten Tomaten, Snackgurken und Paprika. Gleichzeitig werden auch die Mitarbeiterwohnungen, die Büros im Verwaltungsgebäude und die Außenanlagen fertig gestellt. Wenn keine unvorhersehbaren Probleme auftreten, soll im Frühjahr 2022 die erste Ernte erfolgen.
Wie hoch sind die Investitionskosten dieses Projektes?
Die Gesamtkosten inklusive Grunderwerb betragen rund 30 Millionen Euro.
Wie viele Jobs werden durch dieses riesige Vorhaben geschaffen und in welchen Bereichen?
Nach Fertigstellung sollte es in Geinberg ungefähr 80 bis 90 neue Jobs geben. Rund 50 Jobs im Gewächshaus für Auspflanzung, Pflege der Pflanzen und Ernte sowie rund 30 Jobs im Bereich Verpackung, Lager und Logistik. Weitere zehn Jobs schaffen wir im Management und in der Verwaltung.
Sind die Stellen Saisonjobs oder eine ganzjährige Beschäftigung?
Alle Jobs sind ganzjährig. Wir bieten unseren Mitarbeitern langjährige Arbeitsverhältnisse und legen Wert darauf, diese bestens auszubilden.
Ist es richtig, dass Sie das ehemalige Gästehaus Hildegard in Reichersberg erworben haben, um hier Kleinwohnungen für Mitarbeiter zu bieten?
Ja. Dieses Objekt in Reichersberg wurde von uns erworben und zu hochwertigen Mitarbeiterwohnungen umgebaut. Eine weitere Liegenschaft konnten wir in Altheim erwerben. Auch hier sind die Umbauarbeiten im Gange. Von drei weiteren Vermietern können wir ebenfalls hochwertige, neu renovierte Wohneinheiten anmieten.
Hat die Corona-Krise auch Auswirkungen auf den Biohof Geinberg?
Natürlich geht auch an uns die Pandemie nicht ganz spurlos vorbei und es kommt zu erhöhtem Aufwand zum Beispiel durch Testen und Impfen. Durch unsere Lieferung an den Lebensmitteleinzelhandel sind Verkauf und Vermarktung aber nicht negativ betroffen. Da wir traditionell die meisten unserer Zukäufe – von Kompost über Humus bis hin zu verschiedenen Dienstleistungen – in der Region tätigen, sind wir von großen Verzögerungen in den internationalen Lieferketten etwas weniger betroffen.
Regionalität ist dem Biohof Geinberg also sehr wichtig?
Definitiv. Unser großes Anliegen ist es, nachhaltig, regional und umweltfreundlich zu arbeiten und die Wertschöpfung in der Region zu belassen. Dazu passend werden wir in Geinberg auch einen regionalen Hofladen errichten, in dem die Produkte regionaler Produzenten angeboten werden sollen. Aktuell sind gerade auf der Suche nach den Partnern.
Können sich Interessierte nach Fertigstellung Ihren Betrieb auch ansehen?
Sehr gerne, denn wir wollen mit Führungen durch ein eigenes Schaugewächshaus die Bedeutung von regionaler, nachhaltiger und chemiefreier Lebensmittelproduktion hervorheben. Auch Kochkurse, in denen nachhaltige Ernährung im Vordergrund steht, sollen im Besucherzentrum angeboten werden.
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