Arbeiterkammer Ried
"Uns ist kein Betrag zu niedrig"
Die Arbeiterkammer Ried erkämpfte 2022 mehr als 3,3 Millionen Euro.
BEZIRK. Fast 6.000 Mal beriet die AK Ried im vergangenen Jahr ihre insgesamt 26.555 Mitglieder. Geht es um das Erkämpfen von vorenthaltenen Leistungen sei der AK kein Betrag zu gering, betonen sowohl AK Ried-Chef Christian Breyer als auch AK Oberösterreich-Präsident Andreas Stangl bei der Präsentation der Bilanz 2022. Mit 62 Euro stamme der geringste Betrag des letzten Jahres aus einer außergerichtlichen Einigung.
"Betriebsrat ist Ruhestifter"
Trotz der erfreulichen Arbeitsmarktlage gab es in diesem Bereich landesweit eine Steigerung der Fälle, berichtet Stangl. Von den insgesamt 138 arbeitsrechtlichen Fällen in Ried stamme mit 116 die überwiegende Mehrheit aus Betrieben ohne Betriebsrat. Das lege klar, wie wichtig eine betriebliche Interessenvertretung für die korrekte Bezahlung der Arbeitnehmer und die Einhaltung des Arbeitsrechts sei. Außergerichtlich konnte die AK Ried hier in 110 Fällen mehr als 400.000 Euro an vorenthaltenem Entgelt hereinbringen. Die 28 Fälle vor dem Arbeitsgericht brachten 89.952 Euro für die Mitglieder. Betroffene Dienstgeber seien vorwiegend Arbeitskräfteüberlasser, auf Platz zwei rangiere der Handel, auf drei die Metaller und auf Platz vier das Transportgewerbe, weiß Breyer.
"Die Leute sind dünnhäutiger geworden", berichtet AK-Chef Breyer von Veränderungen bei den Beratungen durch die AK.
Überwiegend um Pensionen und Pflegegeld ging es in den 96 Solzialrechtsangelegenheiten, bei denen die AK Ried 2022 insgesamt knapp 2,5 Millionen Euro erstreiten konnte. Eine Zunahme sei bei den Beratungen im Zusammenhang mit Pflegegeldbescheiden zu verzeichnen. Breyer schildert einen Fall, bei dem der klagenden Familie für ihre pflegebedürftige Angehörige rückwirkend eine Erhöhung um zwei Pflegestufen zugesprochen worden sei.
Einsatz gegen Teuerung
Bereits im Herbst 2021 habe sich die steigende Inflation abgezeichnet, bereits im März schlug die AK ein Maßnahmenpaket gegen die Teuerung vor, schildert Stangl. Oberösterreich habe nicht nur bei der Kinderbetreuung der Anschluß verloren und sei schlechtestes oder zweitschlechtestes Bundesland. Auch bei den Hilfspaketen beklagte der AK-Präsident grobe Mängel. Auch bei Familien- und Wohnbeihilfen hinke Oberösterreich im Bundesländervergleich nach.
Die AK habe zwei neue finanzielle Direktleistungen eingeführt, um den Mitgliedern in der schwierigen Situation direkt und unkompliziert zu helfen, berichtet Stangl. So sei mit dem Zuschuss zum Fahrsicherheitstraining in der Höhe von 100 Euro für junge AK-Mitglieder eine Hilfe geschaffen worden, die mehr als 1.100 Mal in Anspruch genommen wurde. Zudem gebe es 100 Euro als AK-Schulbonus für Volksschul-, Vorschul- und Sonderschulkinder.
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