Grillunfälle: Einfache Tipps für mehr Sicherheit

Grillpartys sind im Sommer überaus beliebt. | Foto: Foto: panthermedia/Kzenon
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  • Grillpartys sind im Sommer überaus beliebt.
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  • hochgeladen von Annika Höller

ROHRBACH. Sommerzeit ist Grillzeit. Leider passieren aber auch viele Grillunfälle. Jährlich landen hunderte Menschen deshalb im Spital. 40 Prozent der Verletzungen sind hierbei Brandverletzungen, 38 Prozent Schnittverletzungen. Was sie jedoch alle gemeinsam haben: Ssie könnten in den meisten Fällen verhindert werden. „Unachtsamkeit, ungeeignete Ausrüstung oder falsche Anwendung von Grillanzündern zählen zu den häufigsten Grillfehlern“, weiß Doktor Michael Schwab, Unfallchirurg und Notarzt des LKH Rohrbach. Die gefährlichsten Situationen beim Grillen entstehen fast immer durch die Benützung von Brandbeschleunigern. Besonders dramatisch wird es, wenn statt Brennspiritus Benzin verwendet wird. Die Benzindämpfe sind schwerer als Luft und breiten sich schnell rund um den Grill am Boden aus. Es bildet sich sozusagen eine „unsichtbare Wolke“ und es kann beim Anzünden zur ausgebreiteten Explosion kommen.

Erste Hilfe bei Brandverletzungen

Grundsätzlich gilt bei Brandverletzungen: Sofort aus der Hitze heraus und ablöschen. Die verbrannten Stellen anschließend mit Leitungswasser kühlen. Achtung: Kühlen Sie dabei nicht zu lange und zu kalt, um Unterkühlungen zu vermeiden. Die Wassertemperatur sollte um die 20 Grad haben – besondere Vorsicht ist in diesem Zusammenhang bei Kindern geboten. "Viele Betroffene sind beim Grillen alkoholisiert und unterschätzen den Schweregrad der Wunde. Ein Arztbesuch ist daher ratsam“, so der Experte.

Schnittverletzungen richtig erstversorgen

Aber auch im Zuge der Vorbereitungen kann man sich bereits Schnittverletzungen zuziehen – vor allem wenn es hektisch ist. Hier gilt: Kleine, schwach blutende Wunden kurz ausbluten lassen, um sie von Keimen zu befreien. „Stark verschmutzte Wunden sollten vorsichtig mit Wunddesinfektionslösungen behandelt werden. Ist eine solche nicht vorhanden, kann die Wunde alternativ unter kaltes, klares Leitungswasser gehalten werden“, weiß Schwab und ergänzt: „Generell ist zu beachten: Berühren Sie die Wunde nicht. Auch Puder oder Salben sind tabu. Am besten werden kleinere Wunden mit einem Pflaster abgedeckt.“ Bei tieferen Wunden können Nerven oder Sehnen verletzt sein, es kann zu Bewegungseinschränkungen, Lähmungen oder Gefühlsstörungen kommen. Ist die Wunde außerdem verschmutzt, haben Keime leichtes Spiel und erschweren die Wundheilung oder führen im schlimmsten Fall zur Blutvergiftung. In diesen Fällen sollte nach der Erstversorgung – wie oben geschildert – jedenfalls ein Arzt beigezogen werden, der den Tetanus-Impfstatus klärt und über die weiteren nötigen Behandlungsschritte entscheidet. Der Impfstatus gehört laufend aktualisiert. Doktor Schwab rät dazu, den Impfpass regelmäßig zu überprüfen.

Kleine Tipps – große Wirkung

Bereits mit einigen einfachen Sicherheitsvorkehrungen können dramatische Grillunfälle verhindert werden. So eignen sich zum Anzünden der Grillkohle ausschließlich  Sicherheitsbrennpasten oder feste Anzündhilfen wie etwa Anzündriegel und Trockenspiritus. Zudem sollte der Griller standsicher aufgestellt werden. Nach dem Grillen sollte die Kohle gänzlich mit Wasser bedeckt werden, denn bis zu 72 Stunden ist die Glut noch in der Lage zu zünden. Und ein Kübel Wasser neben dem Griller sollte eine Selbstverständlichkeit sein, besser wäre natürlich ein geeigneter Feuerlöscher.

Grillpartys sind im Sommer überaus beliebt. | Foto: Foto: panthermedia/Kzenon
Doktor Michael Schwab, Unfallchirurg und Notarzt am LKH Rohrbach. | Foto: Foto: gespag

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