„Ich leiste etwas Wertvolles für die Gesellschaft“

ARCUS Tischlerei für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen – der Mensch im Mittelpunkt

SARLEINSBACH. Die Produktliste der Arcus Holzwerkstatt ist lang: Kreuze für Kabeltrommeln, Palettenschienen, Leiterwagen, Halterungen für Pelletstanks, Vogelhäuser, Puppenwagen, innovative ergonomische Tische für kleine Kinder – alle diese Dinge aus Holz erzeugen acht Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen („Kunden“) und ihre Betreuer.
Stolz zeigen die Tischler der Ameisberg Werkstätte ihre Produkte dem Besucher. Mit sichtbarer Freude an der Arbeit gehen sie ans Werk. Offensichtlich hebt die sinnvolle Tagesbeschäftigung auch das Selbstwertgefühl. Dem Werkstättenleiter Gerhard Leitner ist es wichtig, keinen Druck aufzubauen: „Uns ist das Arbeiten in der Gemeinschaft wichtig. Dadurch können wir vielleicht eine gewisse Vereinsamung abwenden." Langfristiges Ziel: Unterkommen am freien Arbeitsmarkt. "Nicht vielleicht die ganze Woche. Eventuell ist eine Integration in Werkstätten außerhalb von Arcus mit Betreuer möglich." Johannes Gierlinger, Bereichsleiter der Arcus Werkstätten, ergänzt: „Ein geregelter Tagesablauf – soweit krankheitsbedingt möglich – für unsere Kunden ist uns wichtig. Es gibt keinen Druck auf eine höhere Arbeitsleistung. Ziel ist die psychische Stabilisierung. Wir verhindern durch die geregelte Tätigkeit eventuell psychische Krisen. Langfristig streben wir die Integration in der Gesellschaft an.“

Taschengeld für Arbeit
Qualifizierte Betreuer in der Werkstatt sind auch Ansprechpartner bei Problemen – jeder „Kunde“ hat seinen Bezugsbetreuer. Die „Kunden“ wohnen zum Teil im Heim und zum Teil in teilbetreuten Wohngemeinschaften außerhalb des Ortes. Der Fahrdienst bringt sie am Morgen zur Arbeit. Für die Arbeitsleistung gibt es ein Taschengeld (unterhalb der Geringfügigkeitsgrenze) abhänging von der tatsächlichen Anwesenheit. Vielseitige Sportangebote bei Arcus tragen zu körperlicher Fitness bei.