Apfelwein aus Peilstein
Jungbauer bringt den Apfel in das Weinglas

Erik Katzinger hat neue Bäume mit alten Obstsorten gepflanzt.  | Foto: Katzinger
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Erik Katzinger (22) aus Sarleinsbach hat am Hof seiner Großeltern in Vordorf (Gemeinde Peilstein) mit der Apfelweinproduktion gestartet. 

PEILSTEIN. "Der Ertrag ist nicht das oberste Ziel. Mir ist wichtig, alte Obstsorten zu erhalten und den Mühlviertler Streuobstwiesen langfristig eine neue Perspektive zu geben", sagt Erik Katzinger (22). Er übernimmt den Hof seiner Großeltern in Vordorf und stellt dort Apfelwein her. Auf 3.500 Quadratmetern hat er einen Obstgarten angelegt – mit fast vergessenen Sorten wie dem Roten Trierer Weinapfel.

"Graf"-Apfelwein

Unter der Marke "Graf" hat er im Herbst 2022 die erste Charge Apfelwein – fruchtigen Cuvée – gekeltert. Die Flaschen haben reißenden Absatz gefunden – bald war alles ausgetrunken. "Jung und alt war neugierig, wie er schmeckt", berichtet Katzinger. "Apfelwein zu produzieren, ist eine eigene Kunst. Der Most wird quasi auf ein neues, edleres Level gehoben", sagt der Jungbauer. Der gelernte Mechaniker studiert aktuell Marketing und E-Business an der FH Steyr. Sein Wissen über Apfelwein hat er sich mitunter durch Bücher und praktische Erfahrungen geholt.

Foto: Foto: Graf

Apfelwein ist kein Most

Doch was genau ist Apfelwein, wenn man ihn nicht als Most bezeichnen darf? "Apfelwein besteht zu hundert Prozent aus Äpfeln – aus ausgewählten, oft Jahrhunderte alten, robusten und besonders aromatischen Apfelsorten", sagt Katzinger. Im Gegensatz zum Most, wo einfach Fallobst geklaubt und dann gepresst wurde, ist es für die Apfelwein-Produktion wichtig, dass der Fruchtzuckergehalt passt. "Die Äpfel werden per Hand geerntet, ehe sie mit moderner Methode gepresst und in akribischer Kellerarbeit verarbeitet werden", sagt der "Weinbauer", der ein Produkt mit Charakter schaffen will.

"Apfelwein punktet mit Aromatik, Harmonie und Leichtigkeit." Langfristiges Ziel des Sarleinsbachers: Von der Apfelwein-Produktion leben zu können, auch wenn es ein Nischenprodukt ist.

Apfelwein zu machen ist eine hohe Kunst. Mit Most von früher, wo alles zusammenkommt und gepresst wird, hat das wenig zu tun.  | Foto: Foto: Graf
  • Apfelwein zu machen ist eine hohe Kunst. Mit Most von früher, wo alles zusammenkommt und gepresst wird, hat das wenig zu tun.
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Vertrieb wird aufgebaut

Im Aufbau befinden sich aktuell der Vertrieb und die Partner, zum Beispiel Gasthäuser, bei denen es den Apfelwein zu kaufen und zu trinken geben wird. Heuer reifen wieder Äpfel an den jungen Bäumen heran, bald zur Ernte bereit. Den neuen Graf-Jahrgang gibt es ab März 2024 bei ausgewählten Partnerbetrieben.

Zielstrebig und in Handarbeit haben Opa Walter und Erik den ehemaligen Stall am Dreikanthof kürzlich in einen Produktionsraum verwandelt. In weiterer Folge soll im 140 Jahre alten Gemäuer ein Verkostungsraum entstehen. So weht ein frischer Wind über die Mühlviertler Hügel und Erik Katzinger kann seine "apple-lovestory" – wie er sie selbst nennt – weiterschreiben.

Foto: Foto: Graf

Zur Sache: 
Beim Graf in Vordorf 2 gibt es schon sehr lange Pferde und Most. Früher gab es rund um den Hof soviele Apfel- und Birnbäume, dass der Most fässerweise verkauft wurde - unter anderem an das Stift Schlägl. Wie man guten Most herstellt, hat Erik Katzinger von seinen Großeltern gelernt. Nun setzt er statt auf Most auf Apfelwein. Er will den Äpfeln einen neuen Wert geben – und die Noriker-Pferde leben ebenfalls weiter auf dem Hof und genießen die neue Langsamkeit.

Mehr zum Hof und zum Apfelweingut Graf, lesen Sie auf graf-apfelwein.at

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