Rohrbacher trennen Bioabfall sauber
In 9,3 Tonnen Biomüll waren "nur" 15 Kilogramm Fremdstoffe. Das gibt ein Lob für die Rohrbacher.
BEZIRK. Der Bezirksabfallverband führte gestern eine "Apfelbutzn-Razzia" auf der Kompostieranlage der Familie Hofer in Rohrbach-Berg durch. Ziel der Aktion war es, die Zahl der Fehlwürfe im Bioabfallsack zu ermitteln. "Alles, was nicht verrottet, müssen wir händisch und zeitaufwändig ausklauben", berichtet Gerald Hofer, Kompostierer in Neundling. Etwa drei Stunden Arbeitszeit kostet ihn das jede Woche.
Sauberer Biomüll
Bei der Razzia wurden 9,3 Tonnen Biomüll aus Oepping, Arnreit, Kollerschlag, Sarleinsbach, Peilstein und Rohrbach-Berg genau auf Fremdmaterial durchsucht. "Wir haben 15 Kilogramm Störstoffe gefunden. Das sind etwa 0,2 Prozent und sehr wenig. Damit haben wir nicht gerechnet", stellt Abfallberaterin Ursula Salomon den "Biomüller-Spendern" dieser Gemeinden ein gutes Zeugnis aus. Sie kennt die Messergebnisse aus Städten. "Da schaut es anders aus, da sind bis zu 20 Prozent Fremdstoffe in der Biotonne", sagt sie.
Gute Bewusstseinsbildung
Die hohe Trennmoral führt BAV-Obmann Franz Hofer auf die gute Bewusstseinsbildung zurück. "Wichtig dafür war das Nummernsystem, durch das jeder Sack zurückverfolgt werden kann", sagt er. Das werde bei "Saubartln" auch regelmäßig gemacht, bestätigt Ursula Salomon. "Das Problem von Fremdstoffen im Bioabfall ist deutlich geringer geworden, seit die Gemeinden von den großen braunen Tonnen weggegangen sind. Das war zu anonym, da ist schnell Restmüll darin gelandet", sagt Kompostierer Hofer. "Beim eigenen Biosackerl weiß man, wer's reingeschmissen hat", sagt Salomon. Die Hemmschwelle, Unrat zu entsorgen, sei höher.
Tschick kein Biomüll!
Bei der Kontrolle zeigte sich auch wo die größten Probleme liegen: "Zigarettenstummel gehören nicht in den Biomüll", erklärt Abfallberater Hannes Sonnleitner, "genauso wenig wie Kaffeekapseln, Milchpackerl oder verdorbene Karotten samt Plastiksackerl." Nicht kompostierbar sind auch Hochglanzpapier-Werbungen, in denen Biomüll eingewickelt wird. "Küchenpapier oder Taschentücher sind allerdings kein Problem", sagt Sonnleitner.
Kompost wird zu Erde
Bioabfälle sind neben Strauch- und Grasschnitten der wichtigste Rohstoff für die Kompostierung. Aus 10.000 Tonnen Bioabfall erzeugen 21 Bauern im Bezirk Rohrbach pro Jahr rund 5.000 Tonnen Kompost, der als Düner ideal für den Boden ist.
Zur Sache:
Biomüllsäcke fangen dann zu stinken an, wenn sie Flüssigkeit enthalten. "Seihen Sie Fleischsäfte, Salat- und Suppen ab und geben Sie nur feste Stoffe in den Biomüllsack", rät Ursula Salomon. Fleischabfälle sollen zuerst in Küchen- oder Zeitungspapier gewickelt werden und im unbelüfteten Kübel wird der Biomüll auch nicht schimmlig.
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