"Die schwule Seele"
Neo-Autor Peter Fässlacher schrieb (k)einen Ratgeber
"Die schwule Seele": Ein Ratgeber, der keiner sein will. Damit feiert Peter Fässlacher nun sein Autorendebüt.
WIEN/RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. In seinem Debüt als Autor beschreibt Peter Fässlacher die Dynamik der schwulen Seele: vom Gefühl der Minderwertigkeit und der Angst vor Zurückweisung. Vom Bedürfnis, gesehen zu werden und der Furcht, sich zu zeigen. Er sucht nach Antworten auf Fragen, die er selbst gerne gehabt hätte, und stellt dabei fest, dass Antworten oft gar nicht so aufschlussreich sind, wie die Fragen selbst.
Für ihn besteht das Fundament einer gefestigten schwulen Identität aus dem Konzept des „belastbaren Ichs“ und der wesentlichen Frage: Wer bin ich eigentlich? „Ich habe ein Buch geschrieben, das ich selbst gerne gelesen hätte. Ich wollte immer schon wissen, warum die Menschen sind, wie sie sind. Vielleicht, weil ich immer schon wissen wollte, warum ich bin, wie ich bin“, so der Autor.
Ein Dialog mit sich selbst
Ausgangspunkt seiner Überlegungen waren auch Gemeinsamkeiten, die viele schwule Männer haben. "Ich habe einen Podcast, wo ich mit Gästen über die Liebe und das Leben philosophiere und da sind mir gewisse Parallelen aufgefallen." Daraufhin habe er einfach "drauflos geschrieben".
Ohne eine Wissenschaft daraus zu machen, bezieht Fässlacher die Theorien Alfred Adlers und die Gedanken weiterer Psychologen und Therapeuten mit ein und lässt diese in der Gegenwart auf Gedichte und Zitate von Künstler und Autoren treffen. Entstanden ist ein hoch subjektiver Blick auf das Leben und Fühlen schwuler Männer, der dennoch mehr ist als nur die persönliche Sicht des Autors, und in der Frage mündet: Wieviel schwule Seele trägt jeder in sich?
Über den Autor
Peter Fässlacher ist Moderator und Sendungsverantwortlicher des ORF-III-Magazins „Kultur Heute“. Schwerpunkt seiner journalistischen Arbeit sind Interviews mit internationalen Künstlern wie Iris Berben, Harald Schmidt, Hape Kerkeling, Alice Schwarzer, Klaus Maria Brandauer, Wolfgang Joop oder Senta Berger.
In seinem Podcast „Reden ist Gold“ und seinen Kolumnen für das „Mannschaft Magazin“ stehen die Liebe und das Leben schwuler Männer im Mittelpunkt. 2021 gestaltete er mit „Verbotene Liebe“ die erste umfassende dokumentarische TV-Aufarbeitung über die Geschichte der Homosexualität in Österreich.
Zur Sache
"Die schwule Seele" erschien im Luftschacht Verlag und ist im Buchhandel erhältlich. Mit einem Nachwort von Erika Pluhar.
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