Möbel und Hotel: IKEA macht alles neu am Westbahnhof

Das blaue Haus wird blau-gelb: Am Westbahnhof baut der schwedische Möbelriese IKEA - ein neues Konzept mit Hotel und vermieteten Handelsflächen inklusive.

RUDOLFSHEIM. Auf sieben Stockwerken wird es in Zukunft alles rund um Ektrop, Lustigt, Gratulera und Co. geben - und außerdem ein modernes Hotel für junge, hippe Gäste. Das bestätigt auch Barbara Riedl, PR-Managerin von IKEA. "Wir wollen eine Drittnutzung, die zu IKEA passt. Da haben wir an ein junges Hotelunternehmen gedacht. Aber einen konkreten Partner dafür gibt es noch nicht", so Riedl auf Nachfrage der bz.

Bereits in diesem Jahr will IKEA mit den Bauarbeiten starten. "Unser Wunsch wäre im Sommer abzureißen und Ende des Jahres mit dem Bau zu beginnen. Wir müssen aber natürlich zuerst alle Genehmigungen abwarten", so Riedl. Denn der Plan zur Flächennutzung liegt seit heute zur Begutachtung auf und der Abbruchbescheid für das blaue Haus ist noch nicht ausgestellt. Wenn der neue, nachhaltige und urbane IKEA dann fertig ist, soll hier mit dem Rad, zu Fuß oder mit den Öffis eingekauft werden - denn Parkraum für Autos ist im Konzept nicht vorgesehen.

Einkaufen bei IKEA: Zu Fuß oder mit den Öffis

Das Konzept ist einfach: Der neue Ikea, Baubeginn soll nach Wunsch des Möbelriesens noch 2019 sein, wird alles bieten, was IKEA im Sortiment hat. Doch nur jene Waren, die man auch nach Hause tragen kann, wird man direkt vor Ort mitnehmen können. Alles andere kann bestellt werden und wird dann aus einem Logistikzentrum aus dem 21. Bezirk geliefert. Die Kunden sollen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln bei IKEA einkaufen.

Damit das auch gut möglich ist, werden rund um das neue Haus die Gehsteige verbreitert. An der äußeren Mariahilferstraße, da wo die Straßenbahnen 52 und 60 halten, wird eine Arkade errichtet. Der Gehsteig wird damit vier Meter breit. Die Geschäfte, die sich noch im blauen Haus befinden (Bäcker, Frisör, Hörgerätespezialist und Apotheke) werden auch im neuen Gebäude an der äußeren Mariailferstraße wieder einziehen. Die Geschäftslokale werden dann barrierefrei zugänglich sein. Während der Bauphase kommt die Apotheke in die Bahnhofcity, der Hörgerätespezialist wandert vorübergehend in die Gerstnerstraße und Bäcker und Frisör kommen dann wieder, wenn das neue Haus fertig ist. 

Ein Hotel im neuen IKEA

Neu ist auch, dass auf zwei Etagen des siebenstöckigen Gebäudes künftig ein Hotel eröffnen soll. Hier will man einen Betreiber finden, der zu IKEA passt. Jung und urban soll das Unternehmen sein. Am Dach des Gebäudes wird eine Freifläche gebaut, die öffentlich zugänglich sein wird. Jedes der sieben Stockwerke des neuen Gebäudes wird rund 3.000 Quadratmeter groß sein. Seit heute, Donnerstag, 3. Jänner, liegt der Entwurf der Flächenwidmung zur Einsicht auf. In den kommenden Wochen wird sich dann zeigen, ob wirklich schon in diesem Jahr mit den Abriss- und Bauarbeiten begonnen werden kann. Noch muss IKEA das Abbruchansuchen abwarten.

Alle Infos zum neuen Projekt

Der Planentwurf wird ab heute bis 14. Februar zur öffentlichen Einsicht aufliegen. Alle Informationen gibt es in der Magistratsabteilung 21 (Stadtteilplanung und Flächennutzung), in der Rathausstraße 14-16, 1010 Wien, bei der Servicestelle Stadtentwicklung Wien (1. Stock, Tel. 4000/8840), jeweils Montag bis Freitag von 8 bis 12.30 Uhr, Dienstag und Donnerstag bis 17.30 Uhr oder online unter: www.wien.gv.at/stadtentwicklung/flaechenwidmung/aktuell.

Außerdem ist der Entwurf auch in der Bezirksvorstehung für den 15. Bezirk, in der Gasgasse 8-10 während der dortigen Amtsstunden einsehbar. Vertiefende Informationen gibt es außerdem in der Bezirksvorstehung am 17. Jänner  und am 24. Jänner in der Zeit von 15 bis 17.30 Uhr von den Experten der Magistratsabteilung 21.

Darüber hinaus wird es am 22. und 29. Jänner in der Zeit von 17 bis 19 Uhr die Gelegenheit geben, sich direkt vor Ort (Mariahilferstraße 132/Ecke Europaplatz) über das Projekt und den Entwurf zum Flächenwidmungs- und Bebauungsplan zu informieren und mit Experten der MA 21 und Vertretern von IKEA über das Vorhaben zu sprechen.