Mit Farben und Mustern: Rudolfsheimer Idee für Wohnstraßen
Mehr Sicherheit durch Kreativität: Mit Farben und grafischen Mustern will eine Rudolfsheimerin die Funktion von Wohnstraßen fördern.
RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. Im Moment sind es noch Ideen und reine Zukunftsmusik. Die Rudolfsheimerin Sylvia Kostenzer hat mit ihren Vorschlägen für Wohnstraßen den Ideenwettbewerb "Kinder, Kinder" der Wirtschaftsagentur gewonnen. Mittels ungewöhnlicher Bodenmarkierungen soll die Wohnstraße dafür verwendet werden, wofür sie eigentlich gedacht ist: zum Spielen. Gegen 91 andere Einreichungen hat sich die Grafikdesignerin durchgesetzt und ein Preisgeld von 7.000 Euro gewonnen.
Der Ursprung ihrer Idee liegt in ihrer persönlichen Erfahrung. Die Mutter zweier Kinder hat sich vergangenes Jahr dafür eingesetzt, dass die Staglgasse neben dem Amtshaus zu einer Wohnstraße wird. Der Hintergrund: Am Friedrichsplatz befinden sich einige Schulen. Durch die Wohnstraße sollte eine bessere Verbindung zwischen den Schulen entstehen. "Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal hat uns dabei sehr geholfen und schnell reagiert. Es ist super, dass die Staglgasse jetzt eine Wohnstraße ist", so Kostenzer. "Leider wissen viele Autofahrer nicht, dass man hier nicht durchfahren darf." Die Staglgasse ist zwar am Anfang der Wohnstraße aufgedoppelt und mit Schildern gekennzeichnet, dennoch wird oft durchgefahren.
Markieren für Rücksicht
Laut Straßenverkehrsordnung gilt, dass man auf einer Wohnstraße zu- und abfahren darf. Fahrräder dürfen in beide Richtungen unterwegs sein. Das Betreten der Fahrbahn und das Spielen darauf sind erlaubt, Autos dürfen hier nur in Schrittgeschwindigkeit unterwegs sein. Nur an gekennzeichneten Stellen darf geparkt werden. In mutigen grafischen Mustern sieht Sylvia Kostenzer eine Möglichkeit dafür, dass sowohl die Autofahrer als auch die Kinder Wohnstraßen im Sinne ihrer eigentlichen Bestimmung nutzen. "Wir sagen unseren Kindern, dass sie nicht auf der Straße spielen sollen. In vielen Wohnstraßen erkennen sie dann auch nicht, dass es dort eigentlich erlaubt wäre", so die Grafikdesignerin. Gerade Stadtkinder hätten oft Probleme damit, in ihrem Grätzel Platz zum Spielen zu finden.
Wie es mit ihren Ideen weitergehen wird, steht noch in den Sternen. Das Ziel ist natürlich eine Umsetzung. Kostenzer möchte sich dazu beim Bezirk für einen Testlauf einsetzen. "Ein temporärer Versuch mit aufgeklebten Markierungen wäre wichtig. Es muss natürlich auch abgeklärt werden, ob das zuständige Magistrat das erlaubt", so Kostenzer. "Auch die Kostenfrage ist eine wichtige."
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