Dragqueen Gigi La Pajette
"Es geht darum, auch bunt zu denken"

Sorgen für einen bunten Konfetti-Regen in Salzburg: Dragqueen Gigi La Pajette (3.v.l.) und ihre Kolleginnen Trina Crystal, Betty Pearl und Sassica Rabbit. | Foto: Georg Kritsch
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  • Sorgen für einen bunten Konfetti-Regen in Salzburg: Dragqueen Gigi La Pajette (3.v.l.) und ihre Kolleginnen Trina Crystal, Betty Pearl und Sassica Rabbit.
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Die Salzburger Dragqueen Gigi La Pajette setzt sich für ein vielfältiges Miteinander in unserer Gesellschaft ein. Mit einem Bündel an Ideen aus ihrer "glitzernden Schublade" will sie Vorurteile und das "Wurschtigkeits-Problem", das sie manchmal in der Gesellschaft spürt, abbauen. 

SALZBURG. Rosarot, Violett, Gelb, Grün oder Rot – dass es so viel mehr gibt als nur Schwarz und Weiß, dafür genügt um diese Jahreszeit ein Blick aus dem Fenster hinaus in die Natur, die derzeit in den buntesten Farben erstrahlt. Zu zeigen, dass sich aber auch unsere Gesellschaft und unser Zusammenleben durch diese Buntheit und Vielfalt auszeichnen, ist der Salzburger Dragqueen Gigi La Pajette ein Herzensanliegen. "Bunt denken – das ist es, worum es geht", macht Gigi deutlich. 

"Es gibt nicht nur Schwarz oder Weiß im Leben, sondern so viele Facetten dazwischen. Nur weil etwas nicht alltäglich ist oder weil jemand sich anders kleidet als es den gängigen Normen entspricht, sollte man das nicht ausgrenzen. Diese Buntheit macht uns aus, nicht ein Festhalten an Vorurteilen"

, so Gigi.

Hemmschwellen abbauen

Mit einem Bündel an Veranstaltungen möchte die charismatische Dragqueen dazu beitragen, diese Vielfalt aufzuzeigen und erlebbar zu machen – und das für jeden und jede. "Weil eine Dragqueen die Veranstalterin ist, bedeutet das nicht, dass es sich ausschließlich auf die queere Community beschränkt. Im Rahmen meiner Veranstaltungen möchte ich einen Raum schaffen, einen ‚Safe Space’, in dem sich alle Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer sexuellen Identität akzeptiert fühlen und eine gute Zeit verbringen", erklärt Gigi.

Ihr sei freilich bewusst, dass dies nicht immer einfach ist, Hemmschwellen gebe es nach wie vor. "Ich spüre manchmal ein gewisses ‚Wurschtigkeits-Problem’ in unserer Gesellschaft – wenn man etwas nicht kennt, entsteht schnell eine ablehnende Haltung. Diese muss man durch kontinuierliche Arbeit versuchen abzubauen", lässt die Dragqueen wissen.

"Es gibt nicht nur Schwarz oder Weiß im Leben, sondern so viele Facetten dazwischen", das zu zeigen ist Dragqueen Gigi La Pajette ein zentrales Anliegen.  | Foto: Elfriede Pöttgen
  • "Es gibt nicht nur Schwarz oder Weiß im Leben, sondern so viele Facetten dazwischen", das zu zeigen ist Dragqueen Gigi La Pajette ein zentrales Anliegen.
  • Foto: Elfriede Pöttgen
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Derzeit steckt sie mitten in den finalen Vorbereitungen für ihre nächste Veranstaltung, den "Rosa Stadl" am 27. April ab 19 Uhr im Urbankeller in der Stadt Salzburg (Eintritt Abendkasse: 19 Euro). Rosarote und pinke Luftballons in Form von Herzen, Schmetterlingen und Schleifen liegen für die Dekoration bereit, zünftige Musik und Showeinlagen der Gastgeberin selbst und anderer Dragqueens aus Österreich sollen dem Motto "Tanz in den Mai" entsprechend Frühlingsstimmung zaubern und für Stadl-Flair sorgen.

"Der ‚Rosa Stadl’ ist ein schönes Beispiel, wie ein friedliches buntes Miteinander aussehen kann, wo es keinen Unterschied macht, ob jemand aus der queeren Community ist oder nicht, sondern wo es darum geht, mit anderen Menschen einen lustigen Abend zu verbringen"

, betont Gigi.

Ideen aus der "glitzernden Schublade"

Akribisch bis ins kleinste Detail gehe sie an ihre Arbeit heran – von den funkelnden Strass-Steinen, die sie am neuen Kleid anbringt, bis zur Tisch-Deko. Halbherzig eine neue Aufgabe anzupacken, damit könne sie nur wenig anfangen, und manche Idee braucht auch Zeit, um reifen zu können.

"Mir schwirren oft Konzepte im Kopf herum, die kurzfristig aber nicht umsetzbar sind. Die wandern in meine ‚glitzernde Schublade’ und wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist geht es ans Umsetzen"

, erklärt die blonde Diva.

Entstanden ist die Kunstfigur Gigi La Pajette im Jahr 2013, und zwar im Rahmen einer lustigen Nacht auf der Hamburger Reeperbahn. | Foto: Julia Novak/Patrick Gutmann
  • Entstanden ist die Kunstfigur Gigi La Pajette im Jahr 2013, und zwar im Rahmen einer lustigen Nacht auf der Hamburger Reeperbahn.
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Den richtigen Zeitpunkt gefunden habe sie mit "Gigis Brunching Divas", das Ende Mai zum fünften Mal in der Bar im 14. Stock des Arte-Hotels in Salzburg stattfindet. "Dragqueen-Brunches gibt es bereits in anderen Ländern, ich wollte das auch für Salzburg anbieten", so Gigi.

"Der Vielfalt eine Bühne geben"

Dass die Mischung aus gemütlichem Brunch und Dragshows zur Stadt und zum eigenen Haus passt, davon sei man im Arte-Hotel von Beginn an überzeugt gewesen. "Für uns ist es eine Möglichkeit, der Vielfalt eine Bühne zu geben. Die Eventreihe sorgt jedes Mal für eine großartige Stimmung und für einen bunten Konfettiregen über den Dächern der Stadt. Wir als Hotel sind an der Vielfalt der hiesigen Kunstszene sehr interessiert, somit ist es uns ein Anliegen, jede Facette der hier lebenden Künstler und Künstlerinnen wiederzugeben", so Hoteldirektorin Michaela Kutsch und die Eventmanagerin des Hotels, Katharina Scherer.

Geht es nach Gigi, soll in diesem Jahr noch die ein oder andere weitere Idee aus der "glitzernden Schublade" hervorgeholt werden: "Wenn ich sehe, dass das, was ich mache, Menschen glücklich macht und ihnen ermöglicht, Sorgen und Probleme für ein paar Stunden zu vergessen, dann sehe ich es auch als Aufgabe für mich als Künstlerin, diese Möglichkeiten zu schaffen", betont Gigi.

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