Salzburger Festspiele
Bekannte Putin Kritikerin wird Eröffnungsrednerin

Die russische Politikwissenschaftlerin Nina Chruschtschowa wird die nächsten Salzburger Festspiele als Rednerin eröffnen. | Foto: Martina Stemeseder | martinas fotos
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Wie die Salzburger Festspiele heute bekannt gegeben haben, wird die nächste Festspielsaison von Nina Chruschtschowa als Rednerin eröffnet. Die Politikwissenschaftlerin und Autorin ist eine bekannte Kritikerin des Putin Regimes.

SALZBURG. Die Expertin beschäftigt sich mit Entwicklungen und Veränderungen in der Russischen Gesellschaft und beleuchtet dabei auch den Einfluss der Literatur auf die Politik sowie auch die Reaktionen des Westens auf Putins Außenpolitik. Der Festakt, den sie als Rednerin eröffnen wird, findet am 26. Juli um 11:00 Uhr in der Felsenreitschule statt.

Permanenter Krieg

Nina Chruschtschowa ist Professorin für Internationale Beziehungen an der New School University in New York. Sie ist weiters auch als Redakteurin und Mitarbeiterin von Project Syndicate: Association of Newspapers Around the World tätig. Artikel von ihr sind unter anderem in Foreign Affairs, der New York Times und dem Wall Street Journal erschienen. Sie ist auch Autorin mehrerer Bücher wie „Imagining Nabokov: Russia between Art and Politics" (2008) und „In Putin’s Footsteps: Searching for the Soul of an Empire Across Russia’s Eleven Time Zones" (2019). Demnächst erscheint ihr neuestes Buch „Nikita Chruschtschow: An Outlier of the System" auf Russisch. Weiters ist sie auch Urenkelin des sowjetischen Politikers Nikita Chruschtschow

Die russische Politikwissenschaftlerin Nina Chruschtschowa wird die nächsten Salzburger Festspiele als Rednerin eröffnen. | Foto: Privat
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Vor Kurzem äußerte sich Chruschtschowa in einem sehr analytischen Beitrag auf project-syndicate.org zur aktuellen Kriegspropaganda des Kremls. In dem Artikel mit dem Titel „Russland wird auf den permanenten Krieg vorbereitet“ schreibt sie:

„Das Ziel der aktuellen Kreml-Propaganda besteht nicht darin, die Menschen davon zu überzeugen, dass das Leben in Russland sicher und von Wohlstand geprägt ist. Das war vielleicht am Anfang so, aber mit zunehmender Dauer des Ukraine-Kriegs musste sich Putin anpassen. In Anlehnung an Stalins Narrativ, wonach der Fortschritt in Richtung Sozialismus weitere Herausforderungen mit sich bringt, die eine Verschärfung des Klassenkampfes erfordern, setzt Putin nun seine Propaganda ein, um die russische Bevölkerung auf noch mehr Krieg vorzubereiten.“
Nina Chruschtschowa, russische Politikwissenschaftlerin

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Einen Spiegel vorhalten

Intendant Markus Hinterhäuser betont, dass sich Nina Chruschtschowa sowohl durch einen respektvollen Umgang mit der Kultur ihres Heimatlandes wie auch durch den Mut, unbequeme Einschätzungen und Szenarien zu thematisieren, auszeichnet.

„Seit Jahrzehnten analysiert Nina Chruschtschowa Putins Gebaren und die widersprüchlichen Reaktionen des Westens darauf – und sie scheut sich auch nicht vor unbequemen Einschätzungen und Szenarien. Als unmittelbar Betroffene hält sie sowohl dem ,schlimmsten Barbar‘ als auch den taumelnden Demokratien einen Spiegel vor“, so Markus Hinterhäuser, „dabei bemüht sich die Putin-Kritikerin zugleich um einen respektvollen Umgang mit der russischen Kultur.“

Intendant Markus Hinterhäuser mit Festspielpräsidentin Kristina Hammer | Foto: SF / Peter Rigaud
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Die Eröffnungsrede

Cruschtschowa plant in ihrer Festspielrede auf eine der wichtigsten Prämissen des russischen Autoren Fjodor Dostojewski zurückzugreifen. Nämlich dass die Schönheit die Welt retten wird. Dabei geht sie auch der Frage nach welche Rolle der Kunst im derzeitigen durch den Ukraine Krieg geprägten politischen und kulturellen Umfeld zukommt. Dahingehend äußerte sich Nina Chruschtschowa nach dem Kriegsbeginn auch kritisch zum Boykott russischer Kulturgüter seitens westlicher Staaten.

„Die Kraft von Dostojewskis Verbrechen und Strafe oder Leo Tolstois Krieg und Frieden liegt sicherlich darin, dass sie Einblicke in die menschliche Natur vermitteln und nicht nur in die der russischen Seele. Auf jeden Fall wird die Weigerung, sich mit der russischen Kultur zu befassen, Putin nicht umstimmen oder ihn zwingen, seine Truppen aus der Ukraine abzuziehen. Aber es wird eine potenzielle Informationsquelle über seine Ziele und Motivationen abschneiden.“
Nina Chruschtschowa, russische Politikwissenschaftlerin

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Am 26. Juli 2024 starten die nächsten Festspiele. | Foto: Martin Schöndorfer
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